SAM ist in der Nahrung kaum enthalten, anders als seine Vorstufe Methionin, aus der es im Körper gebildet wird. SAM ist an den Funktionen des Nerven- und Muskel-Skelettsystems beteiligt und für die Leber sehr wichtig.
S-Adenosylmethionin, abgekürzt SAM, ist die aktive, lipotrope Form der Aminosäure Methionin und enthält in seiner Formel u.a. ATP (Adenosintriphosphat). SAM ist im Körper an wichtigen biochemischen Reaktionen beteiligt. Es wird vor allem in der Leber gebildet und vorwiegend auch dort gespeichert. Mit zunehmendem Alter sinkt die körpereigene Bildung von SAM. Geringe Mengen werden außerdem bei verschiedenen Kankheiten gefunden, beispielsweise bei Depressionen, Alzheimer oder Leber-Zirrhose.
SAM und seine Funktionen
SAM im Nervensystem
SAM spielt bei verschiedenen Funktionen des Gehirns eine wichtige Rolle. Es kann die Bildung und Funktion verschiedener Neurotransmitter fördern. Dazu gehört wahrscheinlich, dass SAM Dopamin, ein wichtiger Neurotransmitter für die Regulation von Stimmungen, anregen kann. SAM wird für die Regeneration von geschädigten Axonen (Teil der Nervenzellen) und Neuronen sowie für die Bildung der Myelinscheiden (Schutzhüllen für Axone) benötigt. In einigen Studien konnte SAM die Behandlung von Depressionen unterstützen. Außerdem wurden bei Alzheimer-Patienten verringerte SAM-Werte im Gehirn gefunden.
SAM im Muskel-Skelettsystem
SAM hat antientzündliche, schmerzlindernde und gewebefördernde Fähigkeiten, die bei Gelenkbeschwerden nützlich sein können. SAM kann die Knorpelbildung anregen und typische Beschwerden, die beispielsweise bei Fibromyalgie, Fibrositis und Arthrose auftreten, lindern.
SAM im Stoffwechsel und im Verdauungssystem
SAM trägt zur Bildung von Glutathion in der Leber bei. SAM stärkt die Gesundheit der Leber allgemein und fördert ihre Funktionen. Gleiches gilt für den Gallenfluss. SAM schützt außerdem verschiedene Organe, z.B. das Herz und die Leber, vor eventuell möglichen toxischen Wirkungen einiger Arzneistoffe.
SAM – die körpereigene Herstellung
Ein Erwachsener bildet aus der Aminosäure Methionin durchschnittlich etwa 6 bis 9 Gramm SAM pro Tag, vorwiegend in der Leber. Für die Bildung von SAM werden die B-Vitamine Folsäure und Vitamin 12 benötigt. Ist die Versorgung mit diesen beiden Vitaminen gering, sinkt die Konzentration von SAM im zentralen Nervensystem.
SAM – die Nahrungsquellen
SAM kommt in der Nahrung selbst kaum vor. Sein Präkursor, die Aminosäure Methionin, ist jedoch in vielen proteinreichen Lebensmitteln enthalten.
SAM – zur Nahrungsergänzung
Die Ergänzung von SAM ist für gesunde Menschen nicht nötig. Wird eine erhöhte Bildung von SAM im Körper gewünscht, so kann die körpereigene Produktion von SAM meist durch die Ergänzung von Betain (Trimethylglycin), Folsäure und Vitamin B12 angeregt werden. SAM ist für die therapeutische Anwendung in verschiedenen Formen erhältlich und wird meist gut vertragen. SAM kann aber auch geringe Nebenwirkungen haben, es gibt außerdem einige Interaktionen mit anderen Medikamenten sowie Kontraindikationen für einige Krankheiten (z.B. Manie, manische Depressionen). Daher sollte SAM nur auf therapeutische Empfehlung hin eingenommen werden.