Die Belastung mit Schadstoffen

Eine Welt ohne Schadstoffe ist nicht denkbar. Wir kommen mit ihnen durch Luft, Wasser, Böden, Arbeitsplätze, Medikamente, Genussmittel und mit der Ernährung in Kontakt. Erhöhte Aufnahmen an Schadstoffen verursachen körperlichen Stress und können zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Kommt ein Mangel an Mikro-Nährstoffen hinzu, verstärken sich die Belastungen, da sie zur Entgiftung solcher Substanzen beitragen.

Fehlen Mikro-Nährstoffe oder sind nicht genügend vorhanden, findet dieser reinigende Prozess nicht mehr ausreichend statt. Bei der Belastung durch Schadstoffe können Infekte und Krankheiten häufiger auftreten. Dazu gehören Allergien, Darm-, Leber- und Nierenschäden, Atem-, Lungen- und Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs sowie neurologische und psychische Störungen.


Schadstoffe in Lebensmitteln
Schadstoffe in Lebensmitteln können aus der Luft, aus dem Wasser und den Böden stammen. Dazu gehören u.a. Schwermetalle. Dazu gehören auch die verschiedensten Substanzen, die in der Agrar-Industrie zur Aufzucht von Pflanzen und Tieren eingesetzt werden. Das sind z.B. Pflanzenschutzmittel (Fungizide, Herbizide, Insektizide), Masthilfsmittel und Medikamente (u.a. Antibiotika). Das Lebensmittel-Monotoring der EU prüft und misst regelmäßig die in Lebensmitteln enthaltenen Rückstände und Verunreinigungen.

Für viele Stoffe sind Höchstgrenzen angesetzt, die nicht überschritten werden dürfen. Wie viele Prüfungen zeigen, werden die festgelegten Grenzwerte meist eingehalten. Allerdings sind importierte Waren oftmals stärker belastet, da in vielen Ländern der Welt andere Stoffe oder Höchstwerte zugelassen sind.

Bei der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln zu Fertigwaren und -gerichten werden viele weitere Stoffe zugesetzt, die die Palette der möglicherweise schädlichen Stoffe erweitern. Auch im Privathaushalt können bei der Essenszubereitung Schadstoffe entstehen. Zu den bekanntesten Beispielen gehört das Braten, Grillen und Räuchern von Fleisch. Dabei entstehen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, u.a. Benzpyren, die krebserregend wirken können. Auch in verdorbenen Lebensmitteln entstehen schädliche Stoffe, verschimmelte Lebensmittel sollten daher grundsätzlich auch bei leichtem Befall nicht mehr gegessen werden.

Der Gehalt von einigen schädlichen Stoffen in Lebensmitteln ist grundsätzlich nicht zu vermeiden. Man kann ihn durch die Wahl von Bio-Lebensmitteln etwas verringern, nicht aber ausschließen. Ein gesunder Körper wird mit diesen Stoffen fertig, sie werden abgebaut und ausgeschieden. Lebensmittelfachleute und Mediziner halten die Belastung durch diese Stoffe im allgemeinen für weniger schädlich als individuelle Ernährungsfehler durch eine schlechte Ernährung. Und im Vergleich zum Rauchen etwa ist klar, dass dadurch deutlich mehr schädliche Stoffe im Körper aufgenommen werden.


Quellen für die Aufnahme von Schwermetallen
Aluminium - kann über die Nahrung, Aluminium-Geschirr und -Folie
aufgenommen werden.

Blei - Luft, Böden und Wasser können durch Blei belastet sein und auf diese Weise auch spurenweise in Lebensmittel gelangen. In alten Häusern sind oft noch Bleileitungen vorhanden, auch alte Farbanstriche können bleihaltig sein. Die Belastung von Lebensmitteln ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Die Hauptquelle sind heute bleiverarbeitende Industrien, nachdem der Bleigehalt in Kraftstoffen reduziert wurde.

Quecksilber - Amalgam aus Zahnfüllungen ist die wichtigste Quelle für Quecksilber im Körper. Es ist auch im Thunfisch bzw. in anderen großen Fischen und damit evtl. in Haifischknorpel-Präparaten enthalten. Die Belastung und Grenzwerte werden kontrovers diskutiert.

Cadmium - Der Zigarettenrauch ist die wichtigste Quelle für die Aufnahme von Cadmium; es wird teilweise auch in der Industrie verwendet, z.B. bei der Herstellung von Batterien und bleifreiem Benzin. Cadmium reichert sich in Lebensmitteln hin und wieder noch über den Grenzwerten an.

Die Belastung mit Schwermetallen feststellen
Erhöhte Belastungen im Körper lassen sich mit Hilfe von Bluttests oder auch mit qualitativ guten Haaranalysen ermitteln. Die Ergebnisse sind jedoch oft nicht eindeutig genug oder liefern nur Teil-Ergebnisse. Mit der Einnahme von Chelat-Bildnern und anschließenden Urintests kann man die Belastung oft präziser feststellen.


Zusatzstoffe - nicht für alle, aber für einige Menschen schädlich
Bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln werden verschiedene Stoffe zugesetzt. Dazu gehören in grober Unterteilung Farb- und Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Emulgatoren und Verdickungsmittel, Süßstoffe, Salze, Antioxidantien und Mineralstoffe. Der Einsatz von Zusatzstoffen ist im Lebensmittelgesetz (LFGB) und in Rechtsverordnungen geregelt. Sie müssen gesundheitlich unbedenklich, für die Herstellung technologisch notwendig und ihr Nutzen muss größer als die eventuell möglichen Risiken sein.

Die Stoffe können natürlich, synthetisch oder auch naturidentisch hergestelltsein. In Europa sind diese Stoffe einheitlich mit Nummern gekennzeichnet: E + Ziffer. Noch gibt es aber teilweise national unterschiedliche Regelungen, die im Rahmen der EU weiter angeglichen werden sollen.


Pseudoallergische Reaktionen
Unverträglichkeiten bzw. allergieähnliche Reaktionen auf Zusatzstoffe sind relativ selten, kommen aber vor allem bei Allergikern oder durch andere Faktoren belasteten Menschen vor. Nach dem Verzehr einiger Lebensmittel treten dann Reaktionen ähnlich wie bei einer Allergie auf, ohne dass tatsächlich eine Allergie vorhanden ist. Sie werden durch bestimmte Stoffe in Lebensmitteln hervorgerufen. Bekannte Auslöser sind die Sorbin- und Benzoesäure sowie Schwefeldioxid, aber auch einige Farbstoffe und sogar in einigen Lebensmitteln natürlich vorkommende Substanzen wie die biogenen Amine.

Diese Stoffe sind allgemein verträglich, aber eben nicht immer bzw. für alle Menschen gleichermaßen. Anders als bei einer Allergie treten diese Reaktionen meist erst nach dem Überschreiten einer bestimmten aufgenommenen Menge auf. Die Diagnose solcher Reaktionen gehört in die Hand von spezialisierten Therapeuten. Bei der Behandlung solcher Reaktionen versucht man, die auslösenden Stoffe und Lebensmittel zu ermitteln, zu meiden bzw. die Reaktionen zu verringern.


Konservierungsstoffe - werden Lebensmittel zugesetzt, um sie länger haltbar zu machen bzw. ihrem Verderben vorzubeugen. Sie wirken u.a. antimikrobiell und vernichten beispielsweise Hefen, Schimmelpilze oder Milchsäurebakterien. Das Räuchern gehört zu den wohl ältesten Verfahren der Konservierung. Im Rauch sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (u.a. Benzpyren) enthalten, das karzinogene Wirkungen gezeigt hat. Außerdem sind im Rauch viele organische Substanzen, darunter Phenole, Formaldehyd und Säuren enthalten. Geräucherte Lebensmittel sollte man daher nicht oder nur selten verzehren.

Nitrat und Nitrit

  • Nitrat liefert Pflanzen Stickstoff und wird mit Dünger in den Boden gebracht. Einige Pflanzen, z.B. Kopfsalat oder Spinat, können unter bestimmten Bedingungen (Sonnenmangel, Treibhaus) größere Mengen an Nitrat ansammeln. Über falsch angewendeten Dünger kann Nitrat ins Trinkwasser gelangen. Fleischwaren und Käse kann Nitrat als Konservierungsmittel zugesetzt sein. Höchstmengen sorgen allgemein dafür, dass nicht zu hohe Mengen aufgenommen werden. Unter ungünstigen Bedingungen ist aber nicht zu vermeiden, dass Nitrat übermäßig aufgenommen wird.
  • Nitrit wird vor allem zum Pökeln von Fleischerzeugnissen verwendet, es sorgt auch für die dauerhaft rote Fleischfarbe und wirkt antioxidativ. Sind in Lebensmitteln sekundäre Amine und Amide vorhanden, können kanzerogene Nitrosamine und Nitrosamide gebildet werden. Nitrat wird im Körper außerdem zu Nitrit abgebaut. Beide Substanzen können bei übermäßiger Aufnahme kanzerogen wirken.
  • Grundsätzlich vermeiden lässt sich die Aufnahme von Nitrat und Nitrit nicht, aber sie lässt sich deutlich verringern. Gepökelte Fleischwaren sollte man nicht oder eher selten essen, auf Treibhausgemüse kann man verzichten und dafür saisonales Gemüse (auch Tiefkühlkost) bevorzugen.


Süßstoffe - ersetzen Zucker ganz oder teilweise in gesüßten Lebensmitteln und sparen damit Zucker-Kalorien ganz oder teilweise ein. Zugelassen als Zuckerersatz sind Sacharin, Cyclamat, Aspartam, Acesulfam K und einige andere. Sie haben, wie heute nachgewiesen ist, keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit. Dennoch wird empfohlen, so wenig Süßstoffe wie möglich zu verwenden, da sie die Lust auf Süßes (Süßhunger) erhalten oder sogar erhöhen.


Wie verringert man die Belastung mit Schadstoffen?
Wenn möglich, sollte man den Kontakt mit belastenden Substanzen meiden oder zumindest so weit wie möglich einschränken. Bei Lebensmitteln heißt das, so wenig wie möglich belastete Waren essen und in vielen Fällen auf industriell verarbeitete oder hergestellte Fertigwaren verzichten. Kohl, Zwiebeln, Knoblauch und andere "scharfe" Lebensmittel enthalten Schwefel, der für die Entgiftung schädlicher Stoffe benötigt wird. Koriander ist ein Kraut, das helfen kann, Quecksilber auszuleiten. Gemüse enthalten viele Ballaststoffe, die helfen können, Schwermetalle zu binden und sie aus dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen. Das Trinken von viel (gutem) Wasser hilft bei der Entfernung von Stoffen aus dem Körper.

Darüber hinaus fördern Sport und Saunabäder u.a. das Schwitzen, dadurch können Schwermetalle leichter aus dem Körper entfernt werden. Bei erhöhter Belastung mit Schadstoffen ist eine medizinische Behandlung notwendig. Auch da gehört die Vermeidung der belastenden Stoffe in der Regel zum Grundkonzept. Hinzu kommen die Stärkung der Leber und die Ergänzung von Mikro-Nährstoffen.


Hauptorgan für die Entgiftung von Schadstoffen: die Leber
Die Leber kann bei gesunder Funktion viele schädliche Stoffe entgiften. Das geschieht über unterschiedliche Phasen, anschließend werden die Stoffe über die Niere aus dem Körper entfernt. Ist die Belastung an Schadstoffen jedoch zu groß, kann die Leber diese Arbeit nicht mehr zuverlässig verrichten. Das kann langfristig zu vielen chronischen Krankheiten beitragen.


Freie Radikale und oxidativer Stress
Oxidativer Stress mit einem Übermaß an freien Radikalen im Körper verringert die Absorption von Nährstoffen. Dabei werden u.a. die Leber und Nieren belastet. Das stört die natürlichen Entgiftungsprozesse und schwächt das Immunsystem. Unter gesunden Bedingungen sind prooxidative und antioxidative Prozesse im Gleichgewicht. Sind freie Radikale im Übermaß vorhanden, entsteht der sogenannte oxidative Stress, der sich schädlich auf den Körper auswirkt. Dazu können eingeschränkte Funktionen der Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) beitragen, eine erhöhte Nahrungsaufnahme und die erhöhte Belastung mit Schadstoffen, u.a. durch das Rauchen. Freie Radikale können Altersprozesse beschleunigen und zur Entstehung von chronischen Krankheiten, darunter Krebs, Atherosklerose und Rheuma, beitragen.


Antioxidative Mikro-Nährstoffe hemmen freie Radikale
und fördern die Entgiftung

Viele Substanzen sind im Körper an den verschiedenen Phasen der Entgiftung beteiligt. Dazu tragen vor allem Antioxidantien, auch Radikalenfänger genannt, bei. Sie können mit unterschiedlichem Potential die verschiedenen freien Radikale und Schadstoffe fangen, entgiften oder auch ihre Entstehung hemmen. Sie wandeln schädliche Radikale in weniger schädliche und aggressive Substanzen um, oxidieren, katalysieren und reduzieren sie, und sie können Abbauprozesse mit Hilfe von antioxidativen Enzymen steigern. Hier eine Auswahl der wichtigsten Mikro-Nährstoffe, die an der Entgiftung beteiligt sind.

Vitamine - B-Vitamine, darunter Vitamin B2 und Niacin, Vitamine E sowie Carotinoide. Vitamin C kann in höheren Dosen die Entfernung von Schwermetallen unterstützen, es erhöht außerdem die Glutathion-Spiegel und kann Bleiwerte senken.

Vitaminoide - Cholin und Coenzym Q10

Mineralstoffe und Spurenelemente - Kalzium, Magnesium, Chrom, Kupfer, Molybdän, Selen und Zink. Magnesium und Zink können helfen, Quecksilber aus dem Körper zu entfernen.

Enzyme - Superoxiddismutase, Glutathionperoxidase und Katalase.

Glutathion - ist ein Tripeptid aus den Aminosäuren Glutamin, Glycin und Cystein und mit das wichtigste Antioxidans, das im Körper gebildet wird. Es kann u.a. Radikale, Schwermetalle und andere giftige Stoffe direkt binden und entgiften.

Metallothioneine - Proteine, die besonders reichhaltig an der Aminosäure Cystein sind, regulieren die Verfügbarkeit von Spurenelementen, u.a. von Zink, und können Schwermetalle und (Sauerstoff-) Radikale entgiften.

alpha-Liponsäure - ist eine Fettsäure, die freie Radikale hemmen und die Belastung durch Schwermetalle senken kann, sie schützt außerdem die Leber.

Aminosäuren - N-Acetylcystein, L-Methionin, Taurin.

Sekundäre Pflanzenstoffe - Kurkuma, Quercetin, Resveratrol, Rutin etc.

Algenpräparate - können dazu beitragen, Schwermetalle im Darm zu binden.

Porphyrazyme - ein Pflanzenextrakt enthält Substanzen (u.a. Chlorophyll, Phospholipide und Spurenelemente), die Schwermetalle binden können und dazu beitragen, sie aus dem Körper zu entfernen.

MSM (Methylsulfonylmethan) - eine Schwefelverbindung, die die Leber nutzen kann, um giftige Stoffe zu entfernen.