Phosphor ist neben Kalzium das häufigste Mineral im Körper. Es wird vor allem als Baustein für die Knochen und Zähne benötigt. Es liefert aber auch den Zellen wichtige Energien.
Phosphor ist ein nicht-metallisches Element, das als Salz der Phosphorsäure (anorganisches Phosphat) oder als organisch gebundenes, verestertes Phosphat vorkommt. 1669 wurde es als „leuchtende Masse" entdeckt, die u.a. dazu genutzt wurde, Streichhölzer herzustellen. Das allerdings war, wie man bald entdeckte, nicht ganz ungefährlich, denn durch den Kontakt mit großen Phosphormengen erlitten Arbeiter „Vergiftungen". Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fand man Phosphor in den Knochen, wo es wie das Kalzium ein lebenswichtiger Bestandteil ist. Phosphor ist nach Kalzium der häufigste Mineralstoff im Körper. Organische Phosphorsäureverbindungen gehören weiter als Energieüberträger zu den wichtigsten Bausteinen aller lebenden Zellen. Im Körper eines Erwachsenen findet man im Durchschnitt 600 bis 700 Gramm Phosphor. Rund 85 Prozent davon werden für den Aufbau von Knochen und Zähnen genutzt. Der Rest befindet sich in der Muskulatur, im Gehirn, in der Leber sowie in den übrigen Organen und im Blut.
Phosphor hat viele wichtige Funktionen im Körper
Phosphor kommt im Körper vorwiegend in Form von Verbindungen, als Phosphat, vor. Phosphate sind nahezu an allen Lebensvorgängen, beispielsweise am Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen, beteiligt. Neben den wichtigen Funktionen im Knochenstoffwechsel wird Phosphat besonders für den Energiestoffwechsel als direkte Energiequelle für alle Zellvorgänge benötigt, beispielsweise für den Aufbau von Zellwänden. Phosphate sind als Nukleinsäuren weiter Bausteine der DNS und RNS, außerdem sind sie Bestandteile von Enzymen. Phosphate bilden zusammen mit Kalzium das Hydroxalapatit, das ein wichtiger Bestandteil von Knochen und Zähnen ist. Im Blutplasma wirkt Phosphat als Puffer und beteiligt sich am Säure-Basen-Haushalt.
Die Hauptlieferanten von Phosphor
Phosphor ist in vielen Lebensmitteln in teils größeren Mengen vorhanden. Einen erheblichen Mangel gibt es an diesem Nährstoff so gut wie nicht.
Phosphor kommt in vielen Lebensmitteln in größeren Mengen vor, darunter beispielsweise in Getreide, Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Eier und Hülsenfrüchten. Relativ wenig Phosphor liefern dagegen Obst und frische Gemüse. Vielen industriell hergestellten Lebensmitteln wird außerdem bei der Zubereitung Phosphat zugesetzt.
An Phosphor reiche Lebensmittel enthalten in 100 Gramm
Weizenkeime | 1100 mg |
Schmelzkäse (45% Fett) | 944 mg |
Emmentaler Käse | 860 mg |
Kakaopulver | 740 mg |
Ölsardinen | 434 mg |
Weiße Bohnen | 429 mg |
Linsen | 412 mg |
Knäckebrot | 400 mg |
Innereien | 300-366 mg |
Erbsen | 301 mg |
Der tägliche Bedarf an Phosphor
Der Tagesbedarf an Phosphor wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. bei Erwachsenen auf 700 mg täglich geschätzt. Schwangere und stillende Frauen sollten mit 800 mg Phosphor etwas höhere Mengen zuführen. Für Kinder ab 1 Jahr gibt die DGE e.V. steigende Werte von 500 mg bis zu 1250 mg (10 bis 15 Jahre) an. Einige Autoren gehen von einem höheren täglichen Bedarf, z.B. bei Erwachsenen von 1 bis zu 1,2 Gramm Phosphor, aus.Der tägliche Bedarf hängt individuell von vielen Faktoren ab, dabei spielen u.a. die Aufnahme von Kalzium und Vitamin D eine Rolle.
Deckt die tägliche Ernährung den Bedarf an Phosphor?
Der Bedarf an Phosphor gilt im allgemeinen als gedeckt, da unsere Nahrung genügend Phosphor enthält und bei Bedarf außerdem Phosphor aus den Knochen freigesetzt werden kann. Im Durchschnitt werden etwa 70 Prozent des aufgenommen Phosphats im Darm resorbiert. Dies erfolgt abhängig vom Bedarf, bei höher Aufnahme wird entsprechend mehr Phosphat ausgeschieden. Grundsätzlich ist der Bedarf an Phosphor an Kalzium gebunden. Unsere übliche Ernährung liefert jedoch in der Regel mehr Phosphor als Kalzium. Ernährungsfachleute empfehlen daher oft, die Aufnahme von Phosphor zugunsten der von Kalzium zu senken, bzw. mit mehr Milch und Milchprodukten die Aufnahme von Kalzium zu erhöhen.
Typische Gruppen für einen Mehrbedarf an Phosphor
Wenn Phosphor im Körper fehlt oder im Übermaß vorhanden ist
Phosphor wird im Darm resorbiert, dies wird durch Vitamin D und Parathormon gefördert. Die Niere reguliert die Serumphosphatspiegel im Körper, abhängig vom Angebot und Lebensalter. Bei einem Überangebot werden unbenötigte Mengen Phosphor wieder ausgeschieden. Bei hohen Kalziumzufuhren kann es zur Komplexbildung kommen, was die Resorption von Phosphor hemmen kann. Die Verfügbarkeit von Phosphor aus Getreide kann durch Bindungen an die Phytinsäure gesenkt werden. Trotz solcher möglicher Beeinträchtigungen der Resorption sind ernste Mangelzustände an Phosphor praktisch nicht bekannt. Allenfalls durch Malabsorption oder chronischen Alkoholismus können Phosphatmängel vorhanden sein. Als Folge davon können Blutzellen (Erythrozyten und Leukozyten) beeinträchtigt werden.
Weiter können Knochenkrankheiten wie die Osteomalazie entstehen, und es können sich periphere Neuropathien und Störungen im zentralen Nervensystem bilden. Sehr selten kann es außerdem zu einer sogenannten Hypophosphatämie in der Folge von Phosphat-abhängigem Diabetes kommen.
Bei hoher Aufnahme von Phosphaten wird die Aufnahme von Kalzium in den Körper gehemmt bzw. der Kalziumstoffwechsel gestört. In der Folge können der Knochenaufbau beeinträchtigt werden, es kann sich die Osteoporose bilden. Im Darm kann es bei Aufnahmen von mehr als 2 Gramm Phosphor täglich zu Durchfällen (Diarrhö) kommen. Werden über längere Zeit sehr hohe Mengen an Phosphor aufgenommen, können die Nierenfunktionen eingeschränkt werden. Hinweise, dass Phosphat die Hyperaktivität von Kindern verursacht, sind bisher nicht bewiesen und umstritten.
Kann man Phosphor überdosieren oder gibt es Nebenwirkungen?
Unerwünschte Wirkungen durch Phosphor sind nur von extrem hohen Zufuhren bekannt. Dadurch können die Kalziumspiegel gesenkt sowie die Nierenfunktionen beeinträchtigt werden.
Phosphor zur Vorbeugung – und wieviel?
Phosphormängel sind praktisch nicht bekannt. Ergänzende Gaben zur Vorbeugung vor Mangelzuständen sind in der Regel nicht notwendig. Dieser Mineralstoff ist daher auch in den Formeln vieler Multi-Mineralstoff-Präparaten entweder nicht enthalten oder nur in recht geringen Mengen zugesetzt. Zu therapeutischen Zwecken wird Phosphor ebenfalls nur selten eingesetzt.