Der beliebte Honig enthält vor allem Zucker und wenig Nährstoffe. Andere Bienenprodukte - Pollen, Propolis und Gelée royale - liefern mehr Nährstoffe und haben auch gesundheitliche Wirkungen.
Honig
Honig ist eines der ältesten Lebensmittel des Menschen. Er wurde schon in der Steinzeit gesammelt.
Für die Herstellung von Honig sammeln Arbeitsbienen Blütennektar von verschiedenen Pflanzen und lagern ihn in den Waben der Honigkörbe ein. Der Nektar wird mit Absonderungen der Drüsen im Bienenkopf- und -Leib vermischt, eingedickt und reift in einigen Wochen zum Honig heran. Zum Reifungsprozess gehören u.a. der Zuckerumbau, der nötige Wasseranteil und enzymatische Prozesse.
Honig dient nicht nur den Bienen als Nahrung, er ist eines der ältesten Lebensmittel des Menschen. Honig wird seit der Steinzeit gesammelt und verzehrt. Er enthält hauptsächlich Kohlenhydrate (rund 80 %) mit den Zuckern Fructose, Glucose und Sucrose. Andere Nährstoffe – Enzyme, Aminosäuren und Spurenelemente – sind nur in sehr geringen Mengen enthalten, die für gesundheitliche Wirkungen eher unbedeutend sind. Honig hat eine leicht antientzündliche und antibakterielle Wirkung, und er kann das Wachstum verschiedener Pilze hemmen. Honig ist bei äußerlicher Anwendung effektiver als beim Verzehr. Das gilt beispielsweise für die Anwendung von Honig bei Wunden und Verbrennungen sowie bei Hautgeschwüren und Hautpilzen.
Bienenpollen
Bienenpollen enthalten mehr Nährstoffe, die vermutlich die Gesundheit stärken können.
Bienen sammeln Blütenpollen von verschiedenen Pflanzen und bringen sie zu ihrem Bienenvolk. Dem dienen die Pollen als Nahrung, da sie eine gute Quelle für Proteine sind. Aus der Vermischung von Speichel, Pflanzennektar und Blütenpollen entstehen Bienenpollen. Sie enthalten eine Reihe von Nährstoffen, darunter vorwiegend Kohlenhydrate (Einfachzucker!) und die Aminosäuren Glutaminsäure und Phenylalanin. Außerdem sind die Bioflavonoide Quercetin und Rutin, viele Enzyme und Linolsäure enthalten.
Weiter vorhanden sein können verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente, vor allem Kalium, Eisen, aber auch Kupfer, Selen und Zink sowie die Vitamine C, D, E und B12.
Bienenpollen haben einige gesundheitliche Wirkungen, die bisher jedoch wenig untersucht sind. Das betrifft Wirkungen auf das Herz-Kreislauf- und Immunsystem, den Stoffwechsel und die Haut. Es gibt Berichte, dass einige über Hundertjährige ihr langes Leben auf die Einnahme von Bienenpollen zurückführen. Möglicherweise können Bienenpollen das Aussehen der Haut verbessern und kleine Fältchen verringern. Das wird darauf zurückgeführt, dass durch Bienenpollen mehr Blut zu den Hautzellen transportiert wird. Dies könnte das Wachstum von neuem Hautgewebe anregen und kleine Fältchen verringern. Vorsicht ist geboten für Menschen, die auf Pollen empfindlich reagieren, eventuell können Bienenpollen Allergien auslösen.
Propolis
Propolis (Bienenharz) stärkt mit seinen Nährstoffen die Verdauung und den Stoffwechsel. Ein Teil der enthaltenen Nährstoffe wirkt antioxidativ und antientzündlich.
Propolis, auch Bienen- oder Kittharz genannt, ist eine Mischung aus zähflüssigem Gummi, Harz und Balsam. Die Bienen sammeln Propolis von den Knospen und Rinden einiger Bäume, vor allem von Nadelbäumen, Gemüsen und Blumen. Dabei wird Propolis mit ihren eigenen Sekreten vermischt. Sind die Bienen zum Bienenstock zurückgekehrt, wird das gesammelte Propolis genutzt, um Schäden am Bienenstock zu reparieren. Propolis dient außerdem zur Desinfektion und Isolation sowie zur Verstärkung der Bienenwaben.
Propolis enthält eine Reihe von Nährstoffen, die jedoch in ihrer Zusammensetzung je nach Pflanzenquelle und Region stark variieren. Dazu gehören meist organische Säuren, z.B. Koffein-, Zimt und Ferulasäure, außerdem verschiedene Phytamine, darunter Apigenin, Kaempferol, Quercetin, und Naringenin. Enthalten sind auch einige Vitamine (A, E, Niacin) und Spurenelemente (z.B. Kupfer, Selen und Zink). Propolis hat durch diese Nährstoffe einige gesundheitliche Wirkungen. Es kann das Verdauungssystem und den Stoffwechsel stärken. Propolis wirkt antioxidativ und kann verschiedene freie Radikale neutralisieren. Es stärkt das Immunsystem und kann einige Arten schädlicher Mikroorganismen (Bakterien, Pilze und Viren etc.) hemmen. Propolis wirkt antientzündlich und kann durch seinen hohen Gehalt an Koffeinsäuren die Vorbeugung vor verschiedenen Krebsarten unterstützen.
Propolis kann außerdem Infektionen im Rachenraum vorbeugen und vor Erkältungen schützen. Propolis kann äußerlich bei verschiedenen Hautproblemen (z.B. Akne, blaue Flecken, Hautpilz, Wunden) angewendet werden. Propolis unterstützt die Effektivität pharmazeutischer Antibiotika und trägt eventuell dazu bei, deren Dosis zu senken.
Gelée royale
Gelée royale (Weiselfuttersaft) enthält antientzündliche und antibakteriell wirkende Nährstoffe. Er stärkt vor allem das Immunsystem.
Gelée royale ist eine dickliche, zähflüssige Drüsenabsonderung der Arbeitsbienen, bei uns auch Weiselfuttersaft genannt. Gelée royale dient allen Bienenlarven in den ersten Tagen ihres Lebens als eiweißreiche Nahrung. Nur die Bienenköniginnen ernähren sich auch in ihrem weiteren Leben von Gelée royale. Tatsache ist, dass die selteneren Bienenköniginnen um die Hälfte größer sind als die zahlreichen weiblichen Arbeitsbienen. Man glaubt, dass die Ernährung mit Gelée royale für die zusätzlichen Kräfte und die Langlebigkeit der Bienenköniginnen verantwortlich ist. Letztere leben üblicherweise vier bis fünf Jahre im Vergleich zu den Arbeitsbienen, die im Durchschnitt nur rund 40 Tage alt werden.
Gelée royale enthält eine Reihe von Nährstoffen, vor allem Kohlenhydrate (Zucker), Protein und Aminosäuren sowie die Fettsäure Hydroxydecensäure. Hinzu kommen einige B-Vitamine (B1, B2, B6, Biotin, Folsäure, Niacin, Pantothensäure) und Spurenelemente. Gelée royale werden viele gesundheitliche Wirkungen nachgesagt. Es wirkt antientzündlich und antibakteriell und kann das Immunsystem unterstützen, indem es verschiedene Immunzellen (Antikörper, Lymphozyten etc.) anregt. Im Stoffwechsel kann Gelée royale dazu beitragen, die Cholesterinwerte zu verbessern. Chinesische Mediziner wenden Gelée royale bei der Therapie von Magengeschwüren an.
Es kann außerdem - äußerlich angewendet - verschiedene Hautbeschwerden lindern, das gilt beispielsweise für trockene Haut und kleine Fältchen, eventuell können auch Dermatitis und Ekzeme gelindert werden.
Bienenpollen, Propolis und Gelee Royale als Nahrungsergänzung
Diese Bienenprodukte werden in verschiedenen Darreichungen, als flüssige Extrakte, Tinkturen, Pulver, Kapseln und Tabletten, sowohl einzeln, als auch gemischt und mit anderen Substanzen kombiniert angeboten. Zur äußerlichen Anwendung werden sie auch Salben etc. zugesetzt. Für therapeutische Zwecke sollte die Dosis von Bienenprodukten von Therapeuten empfohlen werden. Allergiker sollten vorsichtig sein, Bienenprodukte können eventuell allergische Reaktionen auslösen. Vorsicht ist bei Gelée Royale auch für Asthmatiker geboten.