Die Milz filtert und speichert Blutzellen, sie ist auch für das Immun- und Hormonsystem wichtig. Milzextrakte werden bei Abwehrschwächen, im Klimakterium und bei Altersbeschwerden angewendet.
Die Milz gehört zu den wichtigen Organen unseres Immun- und Lymphsystems. Sie liegt in der linken oberen Bauchhöhle zwischen Magen, Nieren und Rippen. Die Milz ist beim Säugling am Aufbau wichtiger Zellen beteiligt. In höherem Lebensalter hielt man sie jedoch lange Zeit nahezu für funktionslos, bei Verletzungen wurde sie entsprechend oft entfernt. Schließlich beobachtete man jedoch, dass nach einer Milzentfernung u.a. Infektionskrankheiten stark zunahmen. Inzwischen weiß man, dass die Milz eines der wichtigen Organe des Immunsystems ist. Schon in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann man, Milzextrakte anzuwenden und entdeckte, dass sie dazu beitrugen, schädliche Substanzen im Körper verstärkt zu vernichten.
Die Milz – wichtige Aufgaben im Immunsystem:
Speichern, Filtern und Steuern
Die Milz uterstützt die gute Funktion des Blutkreislaufs. Sie speichert Blutzellen, die sie bei Bedarf in den Körper abgibt. Sie sortiert defekte Blutzellen aus, und hilft, B-Lymphozyten für das Immunsystem zu bilden und zu regulieren.
Die Milz fungiert inerhalb des Blutkreislaufs als Speicher für die roten Blutzellen (Erythrozyten) und für viele Millionen weißer Blutkörperchen (Leukozyten). Bei Stresssituationen gibt die Milz verstärkt Blut in den Körper ab. Die Milz filtert außerdem defekte Blutzellen und Abfallstoffe aus dem Blut heraus. Sie bildet Fresszellen (Makrophagen) für das Abwehrsystem, die schädliche Stoffe beseitigen können. Die Milz prägt außerdem B-Lymphozyten für spezielle Abwehraufgaben, die sie dann beispielsweise im Darm, in der Lunge, in den Lymphknoten oder im Knochenmark verrichten. B-Lymphozyten werden bei Bedarf von T-Lymphozyten angeregt, gezielt Antikörper gegen Schadstoffe zu bilden.
Die Milz – reguliert den Hormonhaushalt
Die Milz wirkt mit in ihr vorhandenen Peptiden auch auf das Hormonsystem ein.
Die Milz nimmt auf das Hormon- und Sexualsystem Einfluss und spielt bei Beschwerden in den Wechseljahren von Frauen sowie bei Altersprozessen von Männern eine Rolle. Die in der Milz enthaltenen Peptide regen die Bildung von Stoffen an, die auf die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) - die wichtigste Steuerzentrale des Hormonhaushalts - regulierend wirken. Dadurch werden sowohl das Hormon- als auch das vegetative Nervensystem günstig beeinflusst.
Milzextrakte – ihre Quellen und Inhaltsstoffe
Milzextrakte werden aus den Milzen von Tieren (Rind bzw. Kalb oder Schwein) gewonnen. Zu einer guten Qualität der Extrakte trägt bei, dass die Organe von Jungtieren stammen, die von Umwelt-, Krankheits- und Altersprozessen unbelastet sind. Milzextrakte enthalten die gewebetypischen Bestandteile des Organs, darunter vor allem Peptide (Eiweißstoffe), speziell Tuftsin und Splenin. Letztere ähneln den in der Thymusdrüse enthaltenen Thymosinen. Splenine wirken jedoch stärker auf die B-Lymphozyten sowie auf überschießende Rekationen des Immunsystems (Autoagression) ein. Sie aktivieren und regulieren Abläufe im Stoffwechsel sowie im Immun- und im Hormonsystem.
Milzextrakte – zur Prävention, begleitenden Therapie und Nachsorge
Milzextrakte können bei Abwehrschwächen aller Art vorbeugend und begleitend angewendet werden. Sie haben sich auch bei Beschwerden im Klimakterium und im Alter bewährt.
Generell gilt: Milzextrakte ersetzen keine spezifische Krankheitstherapie. Sie wirken nicht direkt gegen einzelne Krankheiten. Milzextrakte stärken das Immunsystem und damit die Eigenkräfte des Körpers, sich gegen Krankheiten zu wehren. Das gilt beispielsweise bei Allergien, Rheuma und Krebskrankheiten sowie in Zeiten der Rekonvaleszenz. Die spezifisch notwendigen Therapien werden weitergeführt, oft können jedoch im Lauf einer Milztherapie notwendige Medikamente niedriger dosiert werden.
Bewährt ist weiter die Anwendung von Milzextrakten bei vielen Beschwerden im Klimakterium, bei Libido- und Erektions-Störungen im höheren Alter und allgemein bei Altersleiden. Bekannt ist auch die appetitfördernde und stimmungsaufhellende Wirkung. Milzpeptide aktiveren im Stoffwechsel die Ausnutzung von Sauerstoff in den Muskeln und in den übrigen Körpergeweben. Das bewirkt allgemein eine Leistungssteigerung, außerdem sinken oft die Cholesterinwerte im Blut.
Sehr gut bewährt hat sich die Kombination von Thymus- und Milzextrakten. Beide Extrakte stärken das körpereigene Immunsystem, sie wirken teils ähnlich, teils unterschiedlich und ergänzen sich sehr gut in ihren Wirkungen.
Milzextrakte – so werden sie angewendet
Milzextrakte werden hauptsächlich in Form von Kapseln und Tabletten sowie als Injektionen angeboten, wobei letztere stärker konzentriert und wirksamer sind. Milzinjektionen sind u.a. als Gesamtextrakte mit allen gewebetypischen Inhaltsstoffen verfügbar. Sie werden üblicherweise in Form einer Kur oder als regelmäßige Dauertherapie (z.B. mit einer Injektion pro Monat) angewendet. Milzextrakte gehören zu den naturheilkundlichen Therapien, die Kosten werden von gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet.