Diese drei Kräuter werden in der Mittelmeerküche häufig verwendet. Sie sind starke Antioxidantien und haben auch viele andere Wirkungen im Körper.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) gehört zu den Lippenblütlern, es ist ein für die Macchie der Mittelmeerländer typischer, immergrüner Halbstrauch. Rosmarinzweige stehen dicht mit schmalen, länglichen Blättern, die als Küchenkraut verwendet werden. Rosmarin wurde schon in der Antike als Heilpflanze und für kultische Zwecke verwendet. Im alten Ägypten nutzte man Rosmarin, um Tote zu balsamieren, Zweige wurden den Gräbern als Symbol für die Erinnerung beigelegt. Die Griechen verwendeten Rosmarin als Heilkraut bei Problemen des Blutkreislaufs, der Leber und der Verdauung. Im Mittelalter beschrieb auch Hildegard von Bingen heilende Wirkungen. Viele traditionelle Anwendungen werden heute durch moderne Forschungen gestützt.
Oregano gehört ebenfalls zu den Lippenblütlern. Die Pflanze ist in Asien, Nordafrika und Europa verbreitet. Rund 10 Hauptsorten sind im Mittelmeerraum bekannt, bei uns ist nur der Wilde Majoran heimisch. Oregano wird als Gewürzpflanze verwendet und ist als Heilpflanze seit der Antike bekannt.
Salbei gehört ebenfalls zu den Lippenblütlern, rund 500 Arten sind im Mittelmeerraum bekannt. Als Kulturpflanze ist Salbei in ganz Europa und Nordamerika verbreitet. Auch der Salbei war schon in der Antike als Gewürz- und Heilpflanze bekannt. Im Mittelalter beschrieben u.a. Paracelsus und Hildegard von Bingen seine heilenden Wirkungen.
Rosmarin – die Inhaltsstoffe
Rosmarin ist seit der Antike als Heilkraut bekannt. Heute sind viele Inhaltsstoffe mit gesundheitlichen Wirkungen identifiziert.
Aus Rosmarin wurde eine ganze Reihe von Wirkstoffen isoliert. Dazu gehören u.a. die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Phosphor, Natrium und Kalium. Hinzu kommen organische Säuren wie die Rosmarin-, Ursol- und Carnosinsäure, das Polyphenol Luteolin sowie ätherische Öle wie Carneol, Carvacrol, Rosmanol und Thymol etc.
Rosmarin - die gesundheitlichen Wirkungen
Oregano hat neben seiner Würzkraft antioxidative und antimikrobielle Wirkungen. Er kann u.a. schädliche Bakterien und Hefen verringern.
Rosmarin hat antioxidative, antibakterielle, antivirale, antientzündliche und fungizide Wirkungen. Dies ist vor allem auf den Gehalt an Carnosol und Rosmanol zurückzuführen. Bekannt ist, dass Rosmarin bei Speisen den Prozess des Verderbens verlangsamen kann. Rosmarin kann auch auf schädliche Bakterien und Pilze einwirken. Rosmarin regt das Herz-Kreislauf-System an. Es kann die Blutzirkulation verbessern, die Kapillaren stärken und den Blutdruck bei Hochdruck-Patienten senken. Rosmarin kann den Gallenfluss anregen, und es hat eine harnausleitende Wirkung.
Durch den Gehalt an Ursolsäure können Allergien gelindert werden. Rosmarin kann auch das Zentrale Nervensystem anregen, es wird u.a. bei Kopfschmerzen und in der Aromatherapie angewendet. Die Wirkstoffe Carnosol, Carnosinsäure und Rosmarinsäure können zur Prävention von Krebskrankheiten beitragen. Rosmarin kann die DNA vor Karzinogenen schützen. Es regt außerdem die Entgiftung von Karzinogenen in der Leber an. Rosmarin fördert den Stoffwechsel und den Abbau von Östrogenen (Östradiol und Östron) im Körper. Ihre eventuell schädlichen Wirkungen, zu denen die Iniitiierung einiger Krebsarten gehört, können durch Rosmarin verringert werden.
Oregano – die Inhaltsstoffe
Der Hauptwirkstoff im Oregano ist vermutlich das enthaltene Terpen Carvacrol, außerdem ist das Öl Thymol enthalten.
Oregano - die gesundheitlichen Wirkungen
Oregano kann dazu beitragen, die Verderblichkeit von Lebensmitteln zu verlangsamen. Er wirkt antioxidativ und antimikrobiell und verhindert oder vermindert schädliche Bakterien und Hefen. Oregano kann das übermäßige Wachstum von Protozoen (Einzeller) hemmen und unterstützt bei Pilzbefall und Darmparasiten. Er wird daher vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden und erhöhten Parasitenbefall angewendet.
Es kann den Darm keimfrei machen, bei längerer Einnahme soll daher die gesunde Darmflora mit Laktobazillen wieder aufgebaut werden. Oregano kann auch bei wiederkehrenden Infektionen der oberen Atemwege dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern.
Salbei – die Inhaltsstoffe
Salbei enthält neben Gerb- und Bitterstoffen reichlich ätherische Öle, darunter Thujon, Carnosol, Cineol, Campher, Borneol und Bornylacetat.
Salbei – die gesundheitlichen Wirkungen
Salbei wirkt antientzündlich und wird häufig bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum angewendet.
Salbei wirkt antientzündlich, schweißhemmend, fiebersenkend und krampflösend. Es wird u.a. für Spülungen im Mund- und Rachenraum beispielsweise bei Zahnfleischentzündungen angewendet. Auch Mundgeruch kann durch Salbei gelindert werden. Salbeitee kann Krankheiten des Atemsystems wie Laryngitis, Tonsillitis und Pharyngitis erleichtern. Salbei unterstützt das Herz-Kreislauf-System, er beugt Müdigkeit vor und fördert die Regeneration der Leber. Salbei fördert außerdem die Konzentration und das Gedächtnis. Er kann auch den Juckreiz bei Insektenstichen oder Herpes lindern.
Rosmarin, Oregano und Salbei –
zur Nahrungsergänzung, als Tee, Aufguss etc.
Rosmarinextrakt kann wegen seiner starken antioxidativen Wirkungen als Nahrungsergänzung in Form von Kapseln angewendet werden. Empfohlen werden etwa 300 bis 900 mg täglich. Rosmarin kann außerdem als Tee getrunken und äußerlich als (durchblutungsfördernde) Tinktur angewandet werden.
Oreganoextrakt wird mit ca. 250 mg täglich vor allem bei Beschwerden im Bereich der Atemwege sowie im Magen-Darm-Trakt (Parasitenbefall etc.) angewendet. Oregano kann auch als Tee getrunken und zum Gurgeln und Mundspülen verwendet werden.
Salbei kann als Tee (1,5 - 9 g getrocknete Blätter) getrunken oder als flüssiger Extrakt bzw. Tinktur äußerlich angewendet werden. Als Aufguss wird Salbei zum Gurgeln oder für Mundspülungen verwendet. Nahezu alle ätherischen Öle haben bei erhöhter Einnahme ein toxisches Potential. So wurden bei hohen Dosen von Rosmarin-Extrakten beispielsweise gelegentlich Fälle von Kontakt-Allergien beobachtet. Erhöhte Dosen von Extrakten, die ätherische Öle enthalten, sollen daher nur unter therapeutischer Begleitung eingenommen werden. Die Anwendung bei Schwangerschaft wird nicht empfohlen.