Phytosterine –gesunde Pflanzenfette für das Herz-Kreislauf-System und die Immunfunktionen

Phytosterine sind pflanzliche Fette, die vor allem in Ölen, Saaten und Nüssen reichlich vorhanden sind. Phytosterine können im Körper zur Senkung von erhöhtem Cholesterin beitragen und haben antikanzerogene Wirkungen.

Pflanzen enthalten Fette, die Phytosterine. Sie ähneln in ihrer Struktur den tierischen Cholesterinen und kommen hauptsächlich in den fettreichen Pflanzen bzw. Pflanzenteilen vor. Heute sind mehr als 40 Phytosterole bekannt, einige haben sich inzwischen auch beim Menschen als gesundheitsfördernd erwiesen. Dazu gehören besonders Beta-Sitosterol sowie Beta-Sitosterol-Glykosid und Gamma-Oryzanol.

Phytosterine – vorwiegend in fettreichen Pflanzen vorhanden
Phytosterine kommen besonders reichlich in Sonnenblumenkernen und Sesamsaat sowie in Pflanzenölen, z.B. in Sojaöl, und Nüssen vor. Wir nehmen mit der Nahrung täglich etwa 150 bis 400 mg Phytosterine auf, davon werden jedoch nur etwa 5 bis 10 Prozent resorbiert. Die überwiegende Menge der Phytosterole wird über den Darm ausgeschieden.

100 Gramm enthalten Phytosterine in Milligramm (mg)
Saaten und Nüsse 22 bis 714 mg
Getreide 1 bis 200 mg
Gemüse (incl. Keimlinge) 1 bis 100 mg
Obst 2 bis 30 mg

Phytosterine – die gesundheitlichen Wirkungen

Beta-Sitosterol und Gamma-Oryzanol sind Phytosterine mit gesundheitlichen Wirkungen. Sie stärken vor allem das Immun- und Herz-Kreislaufsystem.

Phytosterine haben eine allgemein Cholesterin-senkende Wirkung. Sie werden daher oft zur begleitenden Therapie bei zu hohen Blutfett-Werten eingesetzt. Da Phytosterine die Absorption von Nahrungs-Cholesterin hemmen, können die Cholesterin-Werte verringert werden. Phytosterine haben antikanzerogene Wirkungen gezeigt. Sie können beispielsweise zum Schutz vor Prostatakrebs beitragen, da sie die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron und Östradiol durch bestimmte Enzyme (5-Alpha-Reduktase und Aromatase) hemmen können.

Beta-Sitosterol
Beta-Sitosterol hat eine Reihe von Wirkungen auf das Immunsystem. Es hat antikanzerogene und antientzündliche Funktionen und fördert die Funktionen der Lymphozyten, besonders der T-Helfer-Zellen. Beta-Sitosterol kann außerdem einer Immunschwäche bei starker anhaltender Körperbelastung vorbeugen. Es trägt weiter dazu bei, die Blutzucker- und Insulin-Werte bei Diabetes mellitus (Typ II) zu normalisieren. Beta-Sitosterol wirkt auch auf das Muskel-Skelett- und das Atmungs-System ein. Beta-Sitosterol kann bestimmte Enzyme hemmen und so der Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron und Östradiol vorbeugen. Vermutlich können auf diesem Wege auch die Beschwerden durch eine vergrößerte Prostata beeinflusst werden. Beta-Sitosterol-Glykosid hat ähnliche Wirkungen wie Beta-Sitosterol.

Gamma-Oryzanol
Gamma-Oryzanol ist eine Mischung von Ferulasäure-Estern aus Triterpen-Alkoholen und Phytosterolen und wird aus Reis gewonnen. Seit rund 40 Jahren wird Gamma-Oryzanol in Japan als Medizin verwendet. Es kann erhöhte Cholesterinwerte verringern und schützt das Herz-Kreislauf-System vor Thrombosen. Gamma-Oryzanol kann auch die Verdauung verbessern. Beschwerden wie Gastritis, Sodbrennen, Magengeschwüre oder ein gereizter Darm können erleichtert werden. Gamma-Oryzanol hat antioxidative, antientzündliche und antikanzerogene Wirkungen. Möglicherweise kann Gamma-Oryzanol bei isotonem Training das Muskelwachstum und die Muskelkraft fördern.

Phytosterine – in der Regel sicher in der Aufnahme
Von Phytosterinen sind keine gesundheitsschädlichen Wirkungen bekannt.

Phytosterine – zur Nahrungsergänzung
Phytosterine können genutzt werden, um erhöhten Blutfetten vorzubeugen. Eine an Phytosterinen reiche Kost kann erhöhtes LDL-Cholesterin um bis zu 30 Prozent senken. Auch zur begleitenden Therapie werden Phytosterin-Ergänzungen als Kapseln oder Pulver eingesetzt. Sie enthalten entweder Beta-Sitosterol allein oder kombinieren dieses mit anderen Phytosterolen. Die Dosis reicht von 60 bis zu 450 mg täglich, sie wird nach Bedarf vom Therapeuten bestimmt. Gamma-Oryzanol wird als Einzelpräparat angeboten, für begleitende therapeutische Zwecke werden bis zu 300 mg täglich angewendet.