Die Atemwege mit der oberen und unteren Atemmuskulatur sowie der Lunge regulieren die Atmung auf rhythmische Weise. Sie dient dem regelmäßigen Austausch von Gasen. Beim Einatmen strömen durch Mund und Nase Luft in den Körper, der enthaltene Sauerstoff wird für die Gewinnung von Energie benötigt. Die Luft wird auf ihrem Weg über die Nase, Luftröhre und Bronchien immer stärker gereinigt und in die Lunge geleitet.
Von dort aus wird oxigeniertes Arterienblut zu den Geweben und Zellen transportiert. Der Rücktransport von Kohlenstoff erfolgt aus den Geweben und Zellen mit dem Venenblut zur Lunge, er wird danach als “verbrauchte” Luft ausgeatmet. Bei der Atmung wird im Ruhezustand sowie bei verschiedenen aktiven Tätigkeiten, je nach Belastung, unterschiedlich viel Energie verbraucht. Die Gesundheit der Atemwege wird durch die Ernährung mit beeinflusst. Sowohl eine starke Unterernährung, als auch Übergewicht belasten die Atemwege.
Bei der Adipositas (starkes Übergewicht ab BMI 30) treten Erkrankungen der Atemwege häufiger auf. Zu den Ursachen für viele Atemwegs-Erkrankungen gehört auch das Rauchen. Beim Lungenkrebs werden rund 85 % der Krankheitsfälle darauf zurückgeführt. Rauchverzicht (incl. Passsivrauchen) und eine gesunde Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse sowie einer guten Zufuhr an Antioxidanzien können zur Vorbeugung vor vielen Erkrankungen der Atemwege beitragen.
Infektionen der Atemwege
Lungenentzüngen (Pneumonie, akut und chronisch) werden hauptsächlich durch Bakterien, seltener durch Viren oder Pilze, hervorgerufen. Eine mangelnde oder fehlerhafte Ernährung sowie ein starker Alkoholkonsum können zur Entstehung von Pneumonien beitragen, wobei der Verlauf dann oft schwerer und langwieriger ist. Ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen trägt entsprechend zur Pneumonie bei. Das gilt vor allem für Defizite an den Vitaminen A, C und E, aber auch für die Vitamine B2, B6, Pantothensäure und Folsäure.
Bei den Spurenelementen ist besonders die Versorgung mit Eisen, Magnesium, Zink und Kupfer kritisch. Die Ergänzung mit Mikro-Nährstoffen gehört bei Infektionen der Lunge in die Hand spezialisierter Therapeuten, da auch ein Übermaß an Vitamin A, Eisen, Zink und Kupfer das Risiko für pulmonale Infektionen verstärken kann.
Bronchitis
Die Bronchitis ist ein schwerer Husten mit rasselndem Atem und meist zähen Auswurf, hinzu kommen Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen. Eine Bronchitis kann durch Viren, Bakterien, Pilze oder Reizstoffe verursacht sein. Zur Therapie wird häufig eine orthomolekulare Substanz eingesetzt, das Acetylcystein. Es wird aus der Aminosäure Cystein gebildet und löst und verdünnt den Schleim in den Bronchien.
Acetylcystein unterstützt als natürlicher Chelatbildner außerdem Entgiftungsprozesse im Körper. Die chronische Form der Bronchitis entsteht vor allem durch Rauchen (zu 90%). Dabei wird eine einfache Form mit häufigem Husten und Auswurf bei normaler Lungenfunktion und die chronisch-obstruktive Bronchitis mit entzündlich veränderter Schleimhaut unterschieden. Neben der Anwendung von Medikamenten werden der Verzicht auf das Rauchen und die geeignete Zufuhr von Flüssigkeit angestrebt.
Asthma bronchiale
Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung mit anfallsweise auftretenden Zuständen von Atemnot. Dabei verengen sich vorübergehend die Atemwege durch eine Überraktion des Bronchialsystems. Die Anfälle können spontan oder durch Medikamente beendet werden. Unterschieden wird zwischen allergischem und nicht-allergischen Asthma, rund 80 % der Erkrankungen sind jedoch Mischformen. Asthma bronchiale ist atopisch und tritt familiär gehäuft auf. Rund 10 % der Kinder und 5% der Erwachsenen sind betroffen.
Asthma-Anfälle werden durch endogene (innere) oder exogene (äußere) Reize ausgelöst. Dazu gehören Infektionen, Staubbelastung, kalte Luft und Anstrengung etc. Zu den Auslösern können auch Allergien oder unverträgliche Lebensmitteln gehören, die betreffenden Lebensmittel sind entsprechend zu meiden. Die Versorgung mit Antioxidanzien ist bei Asthmatikern oft zu gering. Besonders wichtig ist eine gute Versorgung mit den Vitaminen C und E, B6 (hoch dosiert) und B12, den Spurenelementen Selen und Zink. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA helfen, der Überreaktion der Bronchien vorzubeugen. Vor allem kleinere Kinder können mit Gaben von Omega-3-Fettsäuren vor Asthma-Anfällen geschützt werden.
Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Zur COPD gehören drei Krankheiten der Atemwege, die in Stufen von relativ moderaten bis zu schweren Formen mit behinderten Atemwegen verlaufen. Sie reichen von der chronischen Bronchitis über die chronisch-obstruktive Bronchitis, Asthma bronchiale bis zum obstruktiven Lungenemphysem (mit Überblähung der Lunge). Die COPD ist eine häufige Erkrankung der Atemwege, begleitet von hoher Morbidität, Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen. Die Hauptursache ist das Rauchen, aber auch die Schadstoffbelastung der Luft kann zur COPD beitragen. Weitere Ursachen können die Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen) mit bronchopulmonalen Infekten sowie Störungen im Immunsystem sein.
Übergewicht kann den Verlauf der Krankheit zusätzlich belasten. Ist eine COPD durch Rauchen entstanden, gerät das Gleichgewicht von Oxidanzien und Antioxidanzien außer Kraft. Der dadurch bedingte oxidative Stress schwächt das Immunsystem. Mikro-Nährstoffe können dazu beitragen, schädliche Substanzen des Rauchs zu binden. Besonders Vitamin C (im Serum) ist bei Rauchern erniedigt und sollte ergänzt werden. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA wirken antioxidativ, antientzündlich und antiobstruktiv, sie senken die Prävalenz der COPD. Werden zur Therapie Glukokortikosteroide eingesetzt, sollten Kalzium und Vitamin D zusätzlich ergänzt werden, um einer Osteoporose vorzubeugen.
Gesunde Ernährung und Mikro-Nährstoffe bei Atemwegserkrankungen
Eine gesunde Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse trägt zur Vorbeugung vor Erkrankungen der Atemwege bei. Gleiches gilt für die Ergänzung von Mikro-Nährstoffen. Sie können dazu beitragen, den Verlauf von Lungenkrankheiten zu mildern und die Chronifizierung zu vermeiden. Sinnvoll sind vor allem die Gaben von Antioxidanzien. Sie stärken die Lungen und das Immunsystem und fördern die Abwehr von Infekten. Sie können besonders bei viral bedingten Infekten dazu beitragen, die Dauer von Erkrankungen zu verkürzen und Symptome abzuschwächen. Die Anwendung von Mikro-Nährstoffen sollte bei Erkrankungen der Atemwege nicht auf eigene Faust, sondern in Auswahl und Dosierung der Nährstoffe nach therapeutischer Empfehlung erfolgen.
(Acetyl-)Cystein – Aminosäure mit schleimlösender Wirkung
Vitamin A und beta-Carotin – sehr wichtig für gesunde Atemfunktionen
Vitamin C, möglichst mit Flavonoiden – inaktiviert Viren und Bakterien, schützt die Lunge, stärkt das Immunsysten, schwächt Symptome bei Erkrankungen
Fettlösliche Antioxidanzien – Vitamin E, D und K, Carotinoide (Lykopin, Zeaxanthin)
Coenzym Q10, Liponsäure
Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) – wirken antientzündlich, antiobstruktiv und antiproliferativ
B-Komplex-Vitamine
Magnesium – wirkt spasmolytisch
Selen und Zink – wichtig für das Immunsystem
Sekundäre Pflanzenstoffe – Flavonoide, Polyphenole.