Catechine sind sehr starke Antioxidantien, die z.B. die Vitamine C und E in ihrer Wirkung übertreffen. Catechine wirken auch antitumorös, antibakteriell und antiviral.
Catechine gehören innerhalb der Phytamine zur Gruppe der Polyphenole und darunter zu den Flavonoiden, sie werden manchmal auch als Tee-Polyphenole bezeichnet. Catechine kommen besonders reichlich im grünen Tee vor, der vier Arten von Catechinen enthält: Epicatechin, Epicatechin-Gallat, Epigallocatechin und Epigallocatechin-Gallat. Catechine haben viele gesundheitliche Wirkungen beim Menschen, sie wirken additiv und vermutlich synergistisch. Catechine sind wasser- und fettlöslich, daher können sie viele Barrieren im Körper überwinden und auch die Hirnfunktionen beeinflussen.
Catechine – viele Funktionen im menschlichen Körper
Catechine haben starke antioxidative Fähigkeiten gegenüber freien Radikalen. Sie wirken etwa 100mal stärker als das bekannte Antioxidans Vitamin C und 25mal stärker als Vitamin E. Catechine aktivieren auch die Glutathionperoxidase, ein starkes antioxidatives Enzym. Sie sind wirksame Fänger der Radikalen Hydrogenperoxid, Superoxid und Singulettsauerstoff. Sie hemmen besonders das aggressive Peroxynitrit und sparen dabei die Antioxidantien Vitamin E und beta-Carotin ein. Catechine können dazu beitragen, das Cholesterin zu senken. Sie schützen vor Lipidperoxidation in den Zellwänden der Arterien und senken die Bildung von atherosklerotischen Ablagerungen (Plaques).
Sie tragen auch zur Regulierung des Blutdrucks bei und normalisieren die Blutglukose sowie die Freisetzung von Insulin. Catechine schützen außerdem die Leber vor den toxischen Wirkungen vieler schädlicher Substanzen. Catechine tragen auch zum Schutz vor Strahlenbelastungen bei, sie wirken zudem antiviral und antimikrobiell. Sie können beispielsweise das Wachstum der Bakterien Heliobacter pylori, Escherichia choli und Staphylococcus aureus hemmen. Besonders interessante Funktionen hat das Epigallocatechin-Gallat (EGCG). Experimentelle Studien zeigten, dass es das Wachstum von Tumorzellen hemmen kann. Es kann außerdem bestimmte Enzyme blockieren, die an der Vermehrung von Krebszellen beteiligt sind. Catechine hemmen weiter die Bildung von Zahnablagerungen und Karies.
Sie können bei allergischen Reaktionen die Freisetzung von Histamin hemmen. Sie können weiter eine leichte Nachtblindheit verbessern. Viele dieser Funktionen sind in experimentellen Studien nachgewiesen, jedoch bisher nicht ausreichend beim Menschen überprüft.
Catechine in der Ernährung
Catechine werden vor allem aus dem grünen Tee aufgenommen. Er führt damit ohne Kalorien eine Reihe von physiologischen wichtigen Pflanzenstoffen zu. Wer grünen Tee meidet, führt kleinere Mengen auch mit schwarzem Tee sowie mit Weintrauben, Wein und Schokolade zu.
Catechine im Tee
Grüner Tee enthält reichlich mehr Catechine als der schwarze Tee. Vor allem das wirksame Epigallocatechin- Gallat ist in größeren Mengen enthalten.Grüner und schwarzer Tee werden aus den getrockneten Blättern der Pflanze Camellia sinensis gewonnen. Beim grünen Tee, der als besonders gesund gilt, werden die Blätter nach dem Pflücken und vor dem Rollen vorsichtig gedämpft und getrocknet. Beim schwarzen Tee werden die Blätter nach dem Pflücken dagegen sofort gerollt oder geschnitten. Dabei tritt der Zellsaft aus und die enzymatische Fermentierung beginnt, die dem schwarzen Tee seine typische rote Farbe und den Geschmack gibt. Dabei werden aus Catechinen die ebenfalls antioxidativ wirkenden Theaflavine und Thearubigine gebildet, die aber im Vergleich zum grünen Tee schwächer wirken. Oolong-Tee liegt zwischen diesen beiden Teearten, er ist teilweise fermentiert. Die gesunde Wirkung von grünem Tee ist wohl vor allem seinem hohen Gehalt an Catechinen (27 Prozent) zu verdanken. Relativ viel dieser Tee-Polyphenole enthält mit 23 Prozent auch der Oolong-Tee, schwarzer Tee hat dagegen mit einem Anteil von vier Prozent nur sehr wenig Catechine.
Gehalt von Catechinen in mg pro 100g |
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Zartbitterschokolade | 53,3 mg |
Milchschokolade | 15,9 mg |
Gehalt von Catechinen in 150ml Grüner Tee (ca. 1 Tasse)* |
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Epicatechin | 0,7 - 1,3 mg |
Epicatechin-Gallat | 4,3 - 8,6 mg |
Epigallocatechin | 0,5 - 1 mg |
Epigallocatechin-Gallat | 10 - 25 mg |
* Der Gehalt kann abhängig von der Teesorte, Anbau etc. unterschiedlich sein.
Catechine – die gesundheitlichen Wirkungen
Catechine tragen durch ihre vielfältigen vorbeugenden Wirkungen zur Gesundheit bei. Sie tragen u.a. zum Schutz vor Herz-Kreislauf- und Krebs-krankheiten bei.
Catechine können durch ihre starken antioxidativen Fähigkeiten dazu beitragen, Herz-Kreislauf- und Krebskrankheiten vorzubeugen. In experimentellen Studien hat sich ein breites Spektrum an vorbeugenden Wirkungen bestätigt. Catechine wirken u.a. antitumorös, chemoprotektiv, antiviral und antimikrobiell.
– Schutz vor Schäden durch freie Radikale
– Schutz vor Strahlenbelastungen
– Schutz vor allergischen Reaktionen
– Vorbeugung vor Herz-Kreislauf-Krankheiten
– Regulierung des Blutdrucks und der Blutfette
– Vorbeugung vor Krebskrankheiten
– Schutz vor Karies
– Verbesserung von (leichter) Nachtblindheit
Catechine – sicher in der Aufnahme
Grüner Tee ist in der Regel sehr gut verträglich. Teetrinken kann aber bei einigen Krankheiten und bei der Anwendung einiger Arzneimittel ungeeignet sein. Fragen Sie im Zweifelsfall ihren behandelnden Therapeuten.
Catechine – zur Vorbeugung und Therapie
Zur allgemeinen Vorbeugung werden täglich vier Tassen grüner Tee empfohlen, zur Unterstützung von Heilprozessen sind täglich fünf bis zehn Tassen empfehlenswert. Beim Teekauf sollte man auf ökologisch angebaute Sorten achten, um den Gehalt an Insektiziden und Pestiziden zu vermeiden. Catechine werden auch als Bestandteil von Extrakten aus dem grünen Tee in Kapseln angeboten. Grüner Tee-Extrakte oder einzelne Catechine sind außerdem in einigen Antioxidantien-Präparaten enthalten. Als therapeutische Dosis werden in der Regel 150 bis 450 mg Catechine täglich empfohlen, die Anwendung sollte nur auf therapeutische Empfehlung hin erfolgen.