Helicobacter pylori ist ein weltweit verbreiteter Keim, der den Magen besiedelt. Er hat eine Spiralform, die ihm das Einnisten in die Magenschleimhaut erleichtert und sein Überleben in der säurehaltigen Umgebung des Magens sichert. Ist der Magen mit diesem Keim infiziert, steigen die Vorkommen von Magenkrankheiten. Zur Prävention und zur Therapie der Infizierung mit Helicobacter pylori können die gesunde Ernährung und Mikro-Nährstoffe beitragen.
Helicobacter pylori - die Infektion und ihre Folgen
Man schätzt, dass etwa die Hälfte der Weltbevölkerung mit Helicobacter pylori infiziert ist. Eine wichtige Rolle spielen die Lebensumstände. In Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen ist der Keim sehr weit verbreitet, er wird u.a. über das Trinkwasser aufgenommen. Die Übertragung erfolgt aber vor allem von Mensch zu Mensch. Die Verbreitung hängt dabei ab von der Infektion innerhalb enger Bezugspersonen sowie vom Alter. Auch in Deutschland steigen die Vorkommen. Man schätzt, dass rund 5 Prozent der Kinder und 30 Prozent der Erwachsenen mit Helicobacter pylori infiziert sind.
Im gesunden Magen schützt die Magenschleimhaut die Magenwand vor Zersetzungsprozessen. Auch wenn sich Helicobacter pylori in der Magenschleimhaut angesiedelt, hat, verläuft dies in vielen Fällen (zunächst) ohne spürbare Folgen. In zehn bis fünfzehn Prozent der Fälle entstehen jedoch chronische Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis, Typ B), die zu weiteren Krankheiten führen können. Die Infizierung mit Helicobacter pylori wird oft im Zusammenhang mit Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüren entdeckt, bei denen die Schleimhaut der auslösende Faktor ist.
Wo Helicobacter pylori weit verbreitet ist, tritt auch Magenkrebs häufiger auf. Helicobacter pylori kann mit verschiedenen Tests nachgewiesen werden. Dabei setzt man bei uns oft zwei Tests ein, um Fehlbehandlungen zu vermeiden. Ist der Keim vorhanden, kann er mit medikamentöser Therapie entfernt werden.
Helicobacter pylori und Mikro-Nährstoffe
Die Infektion mit Helicobacter pylori beeinträchtigt die Verwertung von Mikro-Nährstoffen, gleiches gilt für die Therapie. Betroffen sind hauptsächlich die Sekretion und Resorption der Vitamine C, E, B12, beta-Carotin und Eisen. Sie werden nicht mehr genügend aufgenommen. Das wirkt sich bei Vitamin C auch auf die Zusammensetzung des Magensafts aus. Erhöhte Gaben von Mikro-Nährstoffen können die Versorgung verbessern und zum Schutz vor Helicobacter pylori beitragen. Ist der Keim durch eine Therapie entfernt, verbessert sich die Verwertung von Mikro-Nährstoffen wieder. Entsprechend kann die erhöhte Gabe von Nährstoffen dann reduziert oder beendet werden.
Empfehlenswerte Mikro-Nährstoffe
Vitamin A - hochdosiert für begrenzte Zeit
Vitamin E - hochdosiert
Vitamin C (in Form von Ascorbaten) - hochdosiert
Vitamin B12 (mit Folsäure und B6) - hochdosiert
Zink - hochdosiert
Sulforaphan-Glucosinolate - Antioxidantien mit antibiotischen und bakteriziden Eigenschaften aus Broccoli-Samenextrakt unterstützen gesunde Magen-Darm-Funktionen (in Kapseln erhältlich). Die regelmäßige Aufnahme von Sulforaphan-Glucosinolaten in konzentrierter Form ist über die Nahrung nicht möglich.
Prävention vor Helicobacter pylori mit Hilfe der Ernährung
Eine gesunde Ernährung kann die Gesundheit der Magenschleimhaut fördern, das Immunsystem anregen und den Schutz vor Infektionen mit Helicobacter pylori erhöhen.
Meiden:
Raffinierter Zucker - regt die erhöhte Absonderung von Magensäure an
Kaffee (incl. koffeinfreie Sorten) - erhöht die Säurebildung
Unverträgliche Nahrungsmittel - soweit sie nachgewiesen sind
Starker Alkoholkonsum - beeinträchtigt die Magenschleimhaut
Rauchen - erhöht das Risiko für die Entstehung von Magengeschwüren
Eher unwirksam:
Milch wird manchmal zur Neutralisierung von Magensäure empfohlen. Sie kann den Säuregrad im Magen jedoch nur sehr gering und nur für kurze Zeit verringern, darauf folgt eine erhöhte Säurebildung.
Vorsicht:
Einige Medikamenten können die Magenschleimhaut angreifen. Dazu gehören beispielsweise Salicylate, Steroide und andere entzündungshemmende Medikamente.
Empfehlenswert:
Saft aus rohem Kohl - enthalten sind die Aminosäuren Glutamin und S-Methylmethionin, die zur Gesundung beitragen können.