Weintrauben, Traubensaft und Weine – reich an Antioxidantien

Weintrauben liefern viele Nährstoffe, die für die Gesundheit wichtig sind: Vitamine, Mineralstoffe und viele Phytamine, vor allem Resveratrol und die oligomeren Proanthocyanidine (OPC).

Weintrauben sind die grünen, roten oder blauen Beerenfrüchte der Weinrebe, lat. vitis vinifera. Ursprünglich stammt diese Pflanze von der euroasiatischen Wildrebe ab, sie ist heute als Kulturpflanze in mehreren Tausenden Arten in geeigneten Regionen weltweit verbreitet. Weintrauben werden als Obst gegessen sowie zu Säften und Weinen verarbeitet. Sie enthalten, abhängig von der Sorte und Verarbeitung, viele Antioxidantien, vor allem Polyphenole.

Weintrauben enthalten viele Nährstoffe
Weintrauben enthalten eine Fülle von im menschlichen Körper wirksamen Substanzen. Dazu gehören beispielsweise Vitamin A und Carotinoide wie das Lykopin. Von den Mineralstoffen sind u.a. Bor, Kalzium, Magnesium, Kupfer und Silizium vorhanden. Hinzu kommen Phenolsäuren wie die Ellagsäure und Schwefel-Komponenten wie Phenethyl-Isothiocyanat. Zu den wirksamsten Substanzen gehören die Polyphenole, darunter vor allem das Resveratrol und die oligomeren Proanthocyanidine (OPC). Sie schützen als Antioxidantien vor allem das Herz-Kreislauf-System.

Weintrauben in der Ernährung:
grün, rot oder blau, als Traubensaft oder Wein?
Weintrauben werden heute bei uns fast das ganze Jahr über angeboten, die Erntezeit ist hierzulande im Oktober. Rote und blaue Trauben enthalten allgemein mehr wirksame Substanzen als die hellen, grünen Trauben. Viele der angebotenen Traubensorten sind heute kernlos, gerade die Kerne enthalten aber rund 33 Prozent der wirksamen Substanzen. Weintrauben mit Kernen sollten daher bevorzugt werden.

Weintrauben – die gesundheitlichen Wirkungen

Die Polyphenole in Traubensäften und vor allem in Rotweinen sind starke Antioxidantien. Sie schützen u.a. das Herz-Kreislauf-System.

Die in Weintrauben bzw. Säften und Weinen enthaltenen Polyphenole beeinflussen als kräftige Antioxidantien verschiedene Funktionen im Körper. Sie wirken vor allem auf das kardiovaskuläre System. Sie verbessern die Blutzirkulation, schützen die Gefäße und halten sie elastisch. Sie beugen auch der Zusammenballung von Blutplättchen vor. Polyphenole tragen außerdem dazu bei, einen niedrigen Blutdruck anzuheben. Gestärkt wird auch das Immunsystem, Wein kann die Abwehr gegen einige Bakterien und Viren anregen. Inhaltsstoffe wie Resveratrol und Phenethyl-Isothiocyanat können außerdem zur Vorbeugung von Krebskrankheiten beitragen.

Traubensaft
Roter Traubensaft enthält mehr gesundheitlich wirksame Substanzen als rote Trauben. Bei der Saftgewinnung sind Stielreste noch vorhanden. Auch sie enthalten wirksame Substanzen und werden in den Saft aufgenommen.

Rotwein ist wirksamer als Weißwein

Rotwein enthält sehr viel mehr wirksame Polyphenole als Traubensaft und Weißwein.

Wein enthält reichlich antioxidativ wirksame Polyphenole, beispielsweise Tannine, Anthocyane, Proanthocyanidine, Catechine und weitere Flavonoide. Der Gehalt an Polyphenolen im Wein hängt von der Sorte, den Boden- und Kulturbedingungen, der Herstellungsweise und den Gärtechniken ab. Durch die Fermentation bilden sich einige Stoffe, die im Traubensaft nicht enthalten sind. Im Vergleich zum Traubensaft enthält Rotwein die doppelte Menge an Flavonoiden. Im Durchschnitt kommen darin außerdem 15-mal mehr Polyphenole als im Weißwein vor, je nach Sorte sind das 4000 bis 6500 mg pro Liter. Bei der Gärung gelangen vermehrt Proanthocyanidine aus den Traubenkernen in den Rotwein. Einige der in Rotwein vorhandenen Polyphenole kommen im Weißwein nicht oder nur in geringen Mengen vor.

Das französische Paradox
In den Mittelmeerländern Italien, Spanien und Frankreich ist das Risiko, Herzkrankheiten oder Krebs zu entwickeln, geringer als in nördlichen Regionen. Die mediterrane Küche ist reich an Phytaminen, neben viel Obst und Gemüsen werden mehr Fisch und Meeresfrüchte gegessen. Zum Essen wird meist Rotwein in kleineren Mengen getrunken. Allerdings ist die klassische französische Küche durchaus fettreich und alles andere als leicht, trotzdem sind Franzosen seltener herzkrank.

Dieses sogenannte "französische Paradox" beschäftigte die Mediziner viele Jahre lang. Inzwischen glaubt man die Ursache im Rotwein gefunden zu haben. Wird dieser zum Essen getrunken, schaltet er mögliche negative Wirkungen von gesättigten Fetten aus. Rotwein hemmt die LDL-Oxidation stärker als Vitamin E, und er verbessert das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin. Rotwein wirkt außerdem schützend auf die Gefäße, Verengungen wird vorgebeugt.

Rotwein – nur in geringen Maßen gut für´s Herz
Eine Reihe von Studien der letzten Zeit bestätigen die vorbeugende Wirkung von Rotwein auf die Entstehung von Herzinfarkten, Herz- und Gefäßkrankheiten. So verringerten beispielsweise drei oder vier Drinks pro Woche das Herzinfarkt-Risiko um 32 Prozent, bei fünf bis sieben Drinks sank das Risiko um 37 Prozent. Vorausgesetzt, es gab keine anderen das Herz belastenden Faktoren, beispielsweise Rauchen.

Rotwein kann also ein Teil der gesunden Ernährung sein. Es kommt auf die Menge des Weins an, die getrunken wird. Maßvolles Weintrinken fördert die Gesundheit, das Übermaß schadet ihr. Als maßvoll gelten bei Frauen maximal 20 Gramm Alkohol täglich, das entspricht höchstens 1/4 Liter Wein. Für Männer werden 30 Gramm Alkohol als verträgliche Grenze angesetzt, das entspricht maximal 3/8 Liter Wein. Täglich sollte Alkohol nicht getrunken werden, auch regelmäßiger moderater Alkoholkonsum kann die Gesundheit schädigen.

Weintraubenkerne

Weintraubenkerne enthalten viele gesundheitlich wirksame Substanzen. Weintrauben mit Kernen sollten daher bevorzugt werden.

Die Kerne in Weintrauben enthalten gesunde Fettsäuren, beispielsweise die Öl- und Linolensäure sowie Phenolsäuren (Ellagsäure). Weiter sind verschiedene Polyphenole, die Catechine und Tannine, die oligomeren Proanthocyanidine (OPC), Resveratrol und andere Flavonoide enthalten. Die Weintraubenkerne enthalten zudem eine spezifische OPC-Form, das Procyanidin B2-3'-0-gallat. Dieses gilt als das bisher stärkste OPC. Weintraubenkerne sind auch als Extrakte mit Resveratrol und OPCs erhältlich.

Traubenkernextrakte – sicher in der Aufnahme
Bei der Einnahme von Traubenkernextrakten haben sich keine Nebenwirkungen gezeigt.

Traubenkernextrakte – zur Ergänzung
Aufgrund des Gehalts an Nährstoffen, den oligomeren Proanthocyanidinen (OPC), können Traubenkernextrakte zur Nahrungsergänzung empfohlen und angewendet werden. Die Dosisempfehlungen liegen bei 100 bis 200 mg täglich, damit werden 95 bis 190 mg OPC ergänzt.