Knoblauch und Zwiebeln haben eine ganze Reihe gesundheitlicher Wirkungen, vor allem auf das Herz-Kreislauf-System. Eine halbe rote Zwiebel täglich erhöht das "gute" HDL- Cholesterin.
Knoblauch (Allium sativum): Diese uralte Kulturpflanze war schon im alten Indien und Ägypten als Heilpflanze bekannt. Der Knoblauch gehört wie andere Zwiebelarten auch zur Lilienfamilie (Allium cepa). Die Sprosszwiebeln der Knoblauchpflanze setzen sich aus Haupt- und Nebenzwiebeln zusammen. Der Knoblauch stammt ursprünglich aus Asien und wurde bis in den Mittelmeerraum heimisch, heute wird er weltweit angebaut. Wegen seines unangenehmen Geruchs war er aber auch früh umstritten und verpönt.
Laut einer islamischen Legende entsprang der Knoblauch dem linken und die Zwiebel dem rechten Fußabdruck des Teufels, als dieser nach der Vertreibung aus dem Paradies die Erde betrat. Wie alle stark riechenden Pflanzen wurde Knoblauch im Volksglauben zur Abwehr von Dämonen, beispielsweise zum Schutz vor Vampiren, eingesetzt. In der Küche südlicher Länder ist der Knoblauch ein weit verbreitetes Gewürz. Der Geruch entsteht durch Schwefelverbindungen, die bei der Zubereitung freigesetzt werden. Knoblauch wird in der Küche frisch oder getrocknet verwendet. Zur Ergänzung stehen auch Extrakte als Öl und Pulver in Form von Kapseln oder Dragees zur Verfügung.
Zwiebeln: zu den essbaren Allium-Pflanzen gehören neben Bärlauch, Porree, Schnittlauch und Schalotten auch die Zwiebeln, die weltweit verbreitet sind. Ihre Knollen enthalten dick und fleischig gewordene Blattscheiden und Blattansätze. Zwiebeln werden roh gegessen, sie sind auch getrocknet als Pulver oder flüssig als Zwiebeltinktur und -sirup erhältlich.
Knoblauch und Zwiebeln – die Inhaltsstoffe
Knoblauch enthält eine Reihe von Schwefelverbindungen, u.a. Steroide, Triterpenoide, Phenolderivate, Fructane und Lektine. Sie wirken antibakteriell und hemmen u.a. die Umsetzung von Nitrat zu Nitrit. Zu den enthaltenen Substanzen gehört Alliin, das für viele gesundheitliche Wirkungen des Knoblauchs verantwortlich ist. Alliin, eine Aminosäurenvorstufe, wird bei der Verarbeitung bzw. Zerkleinerung freigesetzt und geht in sogenannte Lauchöle über. Dabei entsteht das instabile Allicin, das sich schnell zersetzt, die dabei entstehenden Produkte riechen unangenehm.
Zwiebeln enthalten verschiedene Aminosäuren, das Enzym Allinase, Vitamin C, die Mineralstoffe Kalzium und Germanium sowie die Phenolsäuren Koffein- und Ellagsäure. Zwiebeln enthalten insgesamt ein größeres Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen als der Knoblauch. Sie sind die beste Quelle für das Phytamin Quercetin. Die Blattansätze enthalten Alliin und ähnlich schwefelhaltige Verbindungen sowie ätherische Öle, Peptide und Flavonoide. Die Schwefelverbindungen in der Zwiebel sind stabiler und daher im Geruch unauffälliger.
Knoblauch und Zwiebeln – die gesundheitlichen Wirkungen
Knoblauch-Extrakte wirken antibakteriell, antimikrobiell, antifugal und antiviral. Knoblauch wirkt antioxidativ, immunstärkend, lipidsenkend, antithrombotisch und antiatherosklerotisch. Knoblauch-Extrakte werden u.a. zur Unterstützung bei Arteriosklerose, Bronchitis, erhöhten Cholesterinwerten und Diabetes angewendet. Knoblauch unterstützt diätetische Maßnahmen bei erhöhten Blutfetten und Bluthochdruck, er beugt altersbedingten Gefäßveränderungen und der Arteriosklerose vor. Knoblauch verlängert die Blutungs- und Gerinnungszeit und beugt Thrombosen vor.
Er kann weiter bei entzündlichen Atemwegserkrankungen, Verdauungsstörungen (Blähungen, Krämpfen) sowie bei Beschwerden im Klimakterium eingesetzt werden. Knoblauch kann auch den Abbau von Schwermetallen, z.B. von Cadmium, Blei und Quecksilber, erleichtern sowie die Verringerung intestinaler Parasiten beeinflussen. Knoblauch kann das Immunsystem stärken und vermutlich die Zahl der natürlichen Killerzellen erhöhen. Antikarzinogene Wirkungen sind offenbar vorhanden, doch das Wirkprinzip ist bisher ungeklärt, da sehr viele Inhaltsstoffe dafür in Frage kommen.
Zwiebeln wirken mit ihren Inhaltsstoffen antimikrobiell, antiasthmatisch, antiallergisch und lipidsenkend. Im Stoffwechsel können Zwiebeln dazu beitragen, das Gesamtcholesterin zu verringern. Vor allem die roten Zwiebeln können das - gute - HDL-Cholesterin erhöhen. Eine halbe rote Zwiebel täglich steigert das HDL etwa um 30 Prozent. Außerdem können Triglyzeride und allgemein der Blutzucker bei Diabetes gesenkt werden. Zwiebeln schützen das Herz-Kreislauf-System vor Atherosklerose, sie hemmen den Blutdruck und die anormale Blutgerinnung, und sie tragen dazu bei, Thrombosen vorzubeugen.
Die Zwiebel kann bei Atemwegserkrankungen angewendet werden, sie beugt Husten und Erkältungen vor und lindert deren Symptome. Die Zwiebel wirkt außerdem ähnlich wie Calcitonin, ein Hormon mit kalzium-regulierender Wirkung. Zwiebeln können daher zur Vorbeugung von Osteoporose beitragen. Sie regen die Verdauung und den Gallenfluss an, die Symptome von Koliken können gelindert werden. Zwiebeln können auch dazu beitragen, bestimmten Krebsformen vorzubeugen. Das gilt durch den hohen Gehalt an Quercetin beispielsweise für den Lungenkrebs. Auch schädliche Bakterien, wie E. coli und Salmonellen, können verringert werden. Bei Insektenstichen, Wunden, Furunkeln, Warzen etc. kann Zwiebelsaft äußerlich angewendet zur Linderung beitragen.
Knoblauch und Zwiebeln – sicher in der Aufnahme
Im allgemeinen sind von Knoblauch und Zwiebeln, abgesehen von der Geruchsbildung, keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt. Die Aufnahme großer Mengen an Knoblauch und Zwiebeln kann aber eventuell zu Magenreizung und Blähungen führen, bei häufiger Aufnahme treten in seltenen Fällen allergische Reaktionen auf.
Knoblauch und Zwiebeln – zur Nahrungsergänzung
Als übliche Tagesdosis wird frischer Knoblauch in einer Menge von 3 bis 10 Gramm täglich empfohlen. Als Ergänzung werden meist 1 g Knoblauch-Extrakte in Kapseln oder Tabletten empfohlen (= 3 g frischer Knoblauch). Zur therapeutischen Unterstützung können höhere Dosen empfohlen werden. Knoblauch in Kapseln und Tabletten mit einem magensaft-resistenten Überzug führen kaum zum unangenehmen Körpergeruch. Zwiebelsaft, -sirup oder -tinktur können zur Ergänzung angewendet werden. Als Tagesdosis gelten allgemein 50 g frische bzw. 20 g getrocknete Zwiebeln. Zur therapeutischen Unterstützung sollte der Therapeut Dosis-Empfehlungen geben.