Die einzige Behandlung für Zöliakie-Patienten ist die lebenslange glutenfreie Ernährung. Bei mangelnder Einhaltung besteht ein erhebliches Risiko für negative gesundheitliche Folgen.
Doch trotz strikter Ernährung kann es schwer sein, die völlige Wiederherstellung des Mikrobioms im Darm zu erreichen, das für die Verarbeitung und Absorption von Nährstoffen wichtig ist. Studien zu Ergänzungen der glutenfreien Ernährung mit Probiotika, z.B. Laktobazillen und Bifidobakterien, zeigten das Potenzial für eine verbesserte Zusammensetzung der Darmbakterien und zur Vorverdauung von Gluten. Das könnte z.B. die mit Gluten verbundenen Entzündungen und die intestinale Permeabilität (Durchlässigkeit der Darmschleimhaut) verringern.
Dies könnte die verbesserten Symptome und erhöhte Lebensqualität bei Zöliakie-Patienten erklären, die zusätzlich zur glutenfreien Ernährung auch Probiotika erhielten. Auch Präbiotika (Nährstoffe für gesunde Darmbakterien, z.B. Inulin, Oligosaccharide) könnten sich günstig auswirken, weil sie das Wachstum von gesundheitsfördernden Bakterienstämmen anregen können. Der synergistische Einsatz von Prä- und Probiotika könnte ein vielversprechender Ansatz zur Modulation der Zusammensetzung und Funktionen des Darm-Mikrobioms sein. Bisher gibt es dazu jedoch nur wenige Nachweise aus klinischen Studien.
Quelle
Giovanni Marasco et al., Probiotics, Prebiotics and Other Dietary Supplements for Gut Microbiota Modulation in Celiac Disease Patients. In: Nutrients, online 2.9.2020, doi: 10.3390/nu12092674.