Störungen des Darm-Mikrobioms können zur Entstehung und zum Verlauf von Darmkrebs beitragen. Dabei steigt die Anzahl schädlicher Bakterien auf Kosten gesunder Bakterien an.
Dies kann zum Darmkrebs beitragen, indem sich die Bildung karzinogener Metaboliten/Toxine erhöht, Entzündungen ausgelöst und krebsbezogene Signalwege aktiviert werden. Um die Krankheitsentwicklung zu begrenzen, müssen bei Patienten mit Darmkrebs auch Faktoren berücksichtigt werden, mit denen das Mikrobiom beeinflusst wird. Dazu gehört die Versorgung mit Eisen, da die meisten pathogenen Bakterien über verstärkte Mechanismen zum Eisenerwerb verfügen. Sie neigen dazu, schützende Bakterien im „Wettbewerb" um freies Eisen zu verdrängen. Darmkrebs-Patienten haben häufig eine Anämie aufgrund von Eisenmangel und benötigen eine Eisentherapie. Dabei ist darauf zu achten, dass es nicht zu einer erhöhten Eisenkonzentration im Darm kommt. Die mikrobielle Wirkung der Eisentherapie muss künftig weiter erforscht werden.
Quelle
Oliver Phipps et al., Influence of Iron on the Gut Microbiota in Colectoral Cancer. In: Nutrients, online 20.8.2020, doi: 10.3390/nu12092512.