Eine gesunde Ernährung trägt dazu bei, Herz-Kreislauf-Krankheiten und der Adipositas (starkes Übergewicht) vorzubeugen. Dazu trägt auch die Einnahme wichtiger Mikronährstoffe bei, wie eine neue Studie zeigt.
Eine gesunde Ernährung sorgt mit vielen Faktoren für ein verringertes Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Reichlich Obst und Gemüse senken z.B. das Risiko für die koronare Herzkrankheit. Fisch enthält vor allem in fettreichen Sorten gute Mengen an antioxidativen Omega-3-Fettsäuren, die zerebrovaskuläre Erkrankungen verringern können. Eine proteinreiche Ernährung wird mit der Senkung von Fettleibigkeit sowie niedrigeren Blutdruck- und Triglyzeridwerten verbunden. Hinzu kommt, dass die gute Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen in der Ernährung oder auch aus Nahrungsergänzungen dazu beitragen kann, das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten zu senken. Die Studien dazu sind bisher jedoch nicht einheitlich.
So ist auch die Frage offen, ob eine gesunde Ernährung kombiniert mit der Ergänzung von Mikronährstoffen zur besseren Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems beiträgt. Eine Gruppe australischer Forscher untersuchte diese Beziehungen im Rahmen einer großen, langjährigen Bevölkerungsstudie. Neben dem Einfluss auf kardiovaskuläre Krankheiten prüften sie auch die Wirkungen auf die Adipositas, durch die sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich erhöht.
Rund 70.000 Australier ab 50 Jahren nahmen an der „45 and Up Study" teil. Sie wurden zu Beginn der Studie (2006 bis 2008) in Bezug auf ihre Gesundheit untersucht und nahmen von 2012 bis 2015 an einer Folge-Untersuchung teil. Sie wurden zu ihrer Ernährung befragt, danach wurde eingeschätzt, ob ihre Ernährung eher gesund oder ungesund war. Sie gaben auch Auskunft, ob sie Nahrungsergänzungen einnahmen. Bei Bejahung wurde geprüft, welche Mikronährstoffe sie bevorzugten. Geprüft wurde außerdem ihr Gesundheitszustand, einbezogen waren u.a. der Body Mass Index und die Vorkommen von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Forscher konzentrierten sich in ihrer Auswertung vor allem auf den Nutzen der am häufigsten ergänzten Mikronährstoffe, Multi-Vitamine-Mineralien, Fischöle mit Omega-3-Fettsäuren und Kalzium. Im Lauf der langjährigen Studienzeit stiegen die Vorkommen von Adipositas bei den Teilnehmern von anfangs 27% auf 36% an.
Der Anteil von Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhte sich von knapp 16% auf 29%. Erhöht hatte sich auch die Zahl der Teilnehmer, die sowohl stark übergewichtig waren als auch kardiovaskuläre Krankheiten hatten. Teilnehmer, die sich langfristig gesund ernährten und zusätzlich Mikronährstoffe einnahmen, hatten ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Das galt im Vergleich zu Teilnehmern, die sich gesund ernährten, aber auf die Ergänzung von Mikronährstoffen verzichteten.
Die Kombination aus gesunder Ernährung und der Aufnahme von Kalzium verringerte z.B. das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten um 13%. Auch die Vorkommen von Adipositas waren geringer. Dagegen hatten Teilnehmer, die sich ungesund ernährten und Multi-Nährstoffe oder Fischöle nicht ergänzten, ein erhöhtes Risiko für Adipositas. Teilnehmer mit einer ungesunden Ernährung, die aber Mikronährstoffe einnahmen, konnten in Bezug auf Herz-Kreislauf-Krankheiten und Adipositas nicht davon profitieren.
Die Forscher ziehen das Fazit: Eine langfristig gesunde Ernährung konnte in Kombination mit Ergänzungen von wichtigen Mikronährstoffen, Multi-Vitamine-Mineralien, Omega-3-Fettsäuren und Kalzium, die Vorkommen von kardiovaskulären Krankheiten verringern. Die Beziehungen zwischen der Ernährung und der Ergänzung wichtiger Mikro-Nährstoffen und dem Herz-Kreislauf-System sollten in weiteren Studien untersucht werden.
Quelle
Xiaoyue Xu et al., The Joint Effects of Diet and Dietary Supplements in Relation to Obesity and Cardiovascular Disease over a 10-Year Follow-Up: A Longitudinal Study of 69,990 Participants in Australia. In: Nutrients, online 15.3.2021, doi: 10.3390/nu13030944.