Curcumin kann Entzündungen bei Übergewicht verringern

Curcumin ist das wichtigste Polyphenol (sekundärer Pflanzenstoff) in Kurkuma, das seit jeher in der traditionellen Medizin Asiens verwendet wird. Curcumin hat entzündungshemmende Eigenschaften, daher könnte es bei Übergewicht nützlich sein.

Bei Adipositas (starkes Übergewicht) entstehen niedriggradige, chronische Entzündungen, sowohl systemisch als auch lokal im Fettgewebe. Sie könnten hauptsächlich für die Beziehung zwischen dem Übergewicht und chronischen Krankheiten verantwortlich sein, z.B. für Typ 2 Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten und einige Krebsarten. Dabei unterscheiden sich die Entzündungen beim Übergewicht von den klassischen, durch Infektionen ausgelösten Entzündungsreaktionen, z.B. durch andere Signalwege. Entzündungen werden bei adipösen Menschen durch eine unzureichende Aufnahme an wichtigen Nährstoffen ausgelöst, was zu quantitativen und qualitativen Veränderungen im Fettgewebe führt.

Davon können auch Reaktionen im Immunsystem betroffen sein, wodurch Entzündungen auf systemischer Ebene im Körper verstärkt werden. Curcumin, das wichtigste Polyphenol in Kurkuma wird längst nicht mehr nur in Asien, sondern zunehmend auch bei uns wegen seiner gesundheitlichen Wirkungen sehr geschätzt. Zahlreiche Studien zeigten, dass Curcumin u.a. antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, daher könnte es bei Adipositas nützlich sein. Eine Gruppe italienischer Forscher stellte die aktuellen Kenntnisse zur Beziehung von Curcumin und Entzündungen bei Übergewicht vor.

Mehrere Studien zeigten, dass Curcumin Entzündungen bei Adipositas und davon abhängigen Krankheiten verringern kann. Es kann das Gleichgewicht zwischen anti- und proentzündlichen Faktoren über verschiedene Mechanismen aufgrund von Wechselwirkungen mit vielen Biomolekülen (z.B. Transkriptionsfaktoren, zelluläre Rezeptoren, Wachstumsfaktoren, Enzymen etc.) wiederherstellen. Curcumin kann z.B. die Bildung entzündlicher Zytokine (regulatorische Proteine) signifikant senken. Es kann weiter den Spiegel von Adiponektin (Gewebshormon, u.a. am Lipid- und Glukosestoffwechsel beteiligt) bei Übergewichtigen und Adipösen erhöhen und proentzündliche Prozesse dadurch lindern. Auf diese Weise kann Curcumin dazu beitragen, chronische, niedriggradige Entzündungen zu schwächen und zu senken.

Darüber hinaus legen einige Berichte nahe, dass Curcumin Gewichtsabnahmen durch Ernährungs- und Lebensstil-Interventionen bei Übergewichtigen mit dem metabolischen Syndrom unterstützen kann. Ein Problem bei der Anwendung von Curcumin war bisher seine relativ schlechte Bioverfügbarkeit. Inzwischen ist es gelungen, die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu verbessern. Dazu tragen z.B. Liposome und Phospholipidkomplexe sowie einige andere Methoden der Herstellung bei.

Die Forscher ziehen das Fazit: Die bei Adipositas vorhandenen niedriggradigen Entzündungen sind an der Entwicklung verschiedener damit verbundener Krankheiten beteiligt. Curcumin kann dazu beitragen, die entzündlichen Prozesse bei Übergewicht zu senken. Diese Wirkungen sollten in weiteren Studien näher untersucht werden.

Quelle
Rosaria Vari et al., Obesity-Associated Inflammation: Does Curcumin Exert a Beneficial Role? In: Nutrients, online 22.3.2021, doi: 10.3390/nu13031021.

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