Curcumin bei Magen-Darm-Problemen

Beschwerden im Verdauungstrakt könnten möglicherweise mit Curcumin verringert werden, wie eine kleine Studie zeigt.

Kurkuma (Curcuma longa) wird als Gewürz und seit langem auch in der traditionellen, z.B. ayurvedischen Medizin, verwendet. Kurkuma werden viele Wirkungen zugeschrieben, dazu gehören eine verbesserte Energie und Verdauung sowie die Linderung von Blähungen, Gallenstein-Beschwerden und Arthritis. Es wird auch als Antiseptikum und antibakterielles Mittel verwendet. Kurkuma enthält eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen, die meisten seiner therapeutischen Wirkungen wird auf Curcuminoide zurückgeführt, darunter hat vor allem Curcumin antioxidative und antientzündliche Wirkungen. Es gibt Hinweise, dass Curcumin bei der Behandlung von Schmerzen und Arthritis, beim metabolischen Syndrom sowie bei Depressionen und kognitiven Beeinträchtigungen hilfreich sein kann. 

Nun steigt auch das Interesse an Curcumin in Bezug auf die Gesundheit des Verdauungstraktes. In einem Review stellten Forscher aus Australien und den USA die aktuellen Kenntnisse dazu vor. Sie gehen davon aus, dass Curcumin das Magen-Darm-System auf verschiedene Weise beeinflussen könnte. Das gilt für die Darm-Mikrobiota, die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Permeabilität), Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, für oxidativen Stress, für bakterielle, parasitäre und Pilz-Infektionen sowie allgemein für die Therapie gastrointestinaler Erkrankungen.

Es gibt einige Hinweise, dass Curcumin Beschwerden in der Verdauung und das Reizdarmsyndrom bei Erwachsenen lindern kann. In den bisher durchgeführten Studien wurde Curcumin zusammen mit anderen Mikronährstoffen eingesetzt, so dass sich die Wirkweise nicht genau bestimmen ließ. Nun untersuchte man bei 79 Erwachsenen mit Verdauungsbeschwerden acht Wochen lang allein einen Curcumin-Extrakt in seinen Wirkungen auf die gastrointestinalen Symptome. Geprüft wurde dabei auch, ob Curcumin die Mikrobiota und eine übermäßige Fehlbesiedelung von Bakterien im Dünndarm beeinflussen kann. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die eine nahm täglich 500 mg Curcumin ein, die andere Gruppe erhielt zum Vergleich ein Placebo. 

Die in dieser Zeit auftretenden Beschwerden im Verdauungssystem wurden mit einer Skala der gastrointestinalen Symptome (GSRS) geprüft. Außerdem wurde das intestinale Profil der Darmmikroben bei den Teilnehmern bestimmt, einschließlich von Fehlbesiedelungen im Dünndarm. Weiter wurden die Vorkommen von Depressionen und Ängsten beobachtet. Die Einnahme von Curcumin war gut verträglich und hatte nach Berichten der Teilnehmer ihre Verdauungsbeschwerden signifkant verringert. Auch das Ausmaß von Depressionen und Ängsten war gesunken. Die Untersuchungen des mikrobiellen Darmprofils und zur bakteriellen Fehlbesiedelung im Dünndarm zeigte jedoch keinen signifikanten Effekt.

Die Forscher ziehen das Fazit. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme eines Curcumin-Extrakts (500 mg täglich) für acht Wochen mit signifikanten Verbesserungen der gastrointestinalen Symptome bei Erwachsenen mit Verdauungsbeschwerden verbunden war. Im Vergleich zum Placebo kam es mit Curcumin auch zu einer verbesserten psychischen Situation. Die Untersuchungen zu den möglichen Mechanismen von Curcumin lassen jedoch bisher vermuten, dass die therapeutischen Wirkungen offenbar nicht die intestinale Mikrobiota beeinflussen. Hier sind künftig weitere Studien nötig, um mikrobielle Veränderungen durch Curcumin bei Verdauungsbeschwerden genauer zu klären.

Quelle
A. L. Lopresti et al., Efficacy of a curcumin extract (CurcugenTM) on gastrointestinal symptoms and intestinal microbiota in adults with self-reported digestive complaints: a randomised, double-blind, placebo-controlled study. In: BMC Complementary Medicine and Therapies, online 21.1.2021, doi: 10.1186/s12906-021-03220-6.

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